Warburg sieht günstiges Umfeld für Linker
wrü Frankfurt
In seinem aktuellen Rentenmonitor hat sich das Bankhaus M.M. Warburg ausführlich mit inflationsindexierten Anleihen beschäftigt. Schließlich legt auch der Bund seit Jahren sogenannte Linker auf, bei denen sämtliche Zinszahlungen und auch der Rückzahlungsbetrag an die Teuerungsrate geknüpft sind. Insofern bieten Linker Investoren einen Schutz gegen einen massiven Anstieg der Teuerung.
Insgesamt stellen die Analysten von M. M. Warburg ein günstiges Umfeld für inflationsindexierte Bundesanleihen fest. „Schließlich ist für Deutschland und die Eurozone unter dem Eindruck der aktuellen Gemengelage immer noch von deutlich nach oben gerichteten Inflationsrisiken auszugehen“, kommentieren die Strategen die Aussichten. Zugleich sei der geldpolitische Handlungsspielraum der Europäischen Zentralbank im Hinblick auf die Dämpfung der längerfristigen Inflationserwartungen aufgrund der Schuldensituation innerhalb des Euroraums limitiert. „Beide Faktoren zusammengenommen können für das Segment der europäischen inflationsindexierten Anleihen daher auch perspektivisch optimistisch stimmen“, führen die Analysten aus.
Doch könnten auch die Kurse von Linkern durchaus stärker schwanken. „Da sich die inflationsindexierten Anleihen praktisch nur hinsichtlich der Ausgestaltung des Auszahlungsprofils von ihren nominalen Pendants unterscheiden, wirken sich darüber hinaus auch alle Faktoren, die Einfluss auf den Kurs von normalen Anleihen haben, ebenso auf den Kurs der Linker aus“, erläutern die Analysten. „Auch unerwartet starke Leitzinserhöhungen seitens der Notenbanken schlagen folglich auf die Kurse von Linkern durch und dämpfen gleichzeitig die längerfristigen Inflationserwartungen.“ So seien die Kurse im Jahresverlauf zeitweise unter Druck geraten, obwohl die Inflation rasant zulegte. Das Segment habe sich von den jüngsten Schocks jedoch bereits wieder erholt.
„In der Summe sollten sich Investoren allerdings in einem für Linker grundsätzlich günstigen Umfeld aufgrund der gegenwärtigen Volatilität nicht zu sehr aus der Ruhe bringen lassen“, raten die Warburg-Strategen. „Insbesondere im Vergleich zu ihren nominalen Pendants dürften sie unter den aktuellen Umständen weiterhin mit einer relativen Outperformance glänzen.“