Ausblick

Weitere Chancen für den Dax gesehen

Trotz der deutlichen Erholung des Dax bestehen nach Einschätzung von Analysten noch Chancen für weitere Kursgewinne.

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Weitere Chancen für den Dax

DZ Bank sieht Potenzial für positive Überraschungen in der Quartalssaison

ku Frankfurt

Nach seinem jüngsten Einbruch, der den Dax bis auf ein Niveau von rund 15.500 Punkten gedrückt hat, hat sich der deutsche Leitindex wieder spürbar erholt und steht mit aktuell rund 16.150 Punkten weniger als 300 Indexpunkte von seinem Allzeithoch entfernt. Dieses wurde Mitte Juni mit 16.427 Punkten markiert. Damit stellt sich die Frage, ob der Index wohl in der Lage sein wird, dieses Niveau wieder zu erklimmen und möglicherweise zu übertreffen. Sven Streibel, Analyst bei der DZ Bank, ist der Ansicht, dass noch weitere Kursgewinne möglich sind. Es stehe jetzt der spannende Teil der Berichtssaison an, denn in den kommenden Tagen würden genau diejenigen Unternehmen berichten, die in Europa maßgeblich die diesjährige starke Index-Performance getragen hätten, nämlich die Branchen Luxusgüter und Autos. Zwar hätten die jüngsten Wirtschaftsdaten aus China, einem der wichtigsten Absatzmärkte dieser Branchen, jüngst enttäuscht und daher Sorgen aufgeworfen, ob die Ergebniserwartungen an diese Unternehmen und damit die Kursgewinne gerechtfertigt seien. Allerdings, so meint Streibel, stehen die Chancen für positive Überraschungen und weitere Kursgewinne gut, denn die breiten Wirtschaftsdaten spielten eine eher untergeordnete Rolle, solange die Produkte von der einkommensstarken chinesischen Mittelschicht gekauft würden. „Von dieser Seite her dürften die zyklischen europäischen Aktienindizes mindestens gestützt bleiben“, resümiert er.

Derweil merken die Analysten von Bank of America Securities an, ihr Basisszenario gehe weiterhin von einer sich abschwächenden Wachstumsdynamik, steigenden Risikoprämien und niedrigeren Aktienkursen aus. Allerdings gebe es drei Faktoren, die zu einer positiveren Entwicklung führen könnten. So sei es möglich, dass es zu einem stärkeren fiskalischen Impuls durch die US-Regierung vor den Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr komme. Außerdem erachten sie es als nicht unwahrscheinlich, dass es mit Blick auf die aktuelle Konjunkturschwäche auch in China zu einer stärkeren Stützung der Volkswirtschaft durch Notenbank und Regierung kommen könnte. Und drittens schließen die Experten der US-Großbank auch nicht aus, dass es in den entwickelten Ländern zuerst zu einem Rückgang der Inflation und erst später zu einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums kommen könnte. Dadurch würden sich neue Chancen am Aktienmarkt eröffnen, auch wenn dies nicht das Hauptszenario der Bank sei.