Yen sackt auf tiefsten Stand seit Juni 2010 ab

Euro steigt auf Neunmonatshoch zum Dollar

Yen sackt auf tiefsten Stand seit Juni 2010 ab

ck Frankfurt – An den Finanzmärkten hat zum Wochenschluss ein erneuter Einbruch der japanischen Währung für Aufsehen gesorgt. Gedrückt wurde der Yen von den gestern bekannt gegebenen Maßnahmen der japanischen Regierung zur Überwindung der Deflation. Das Kabinett des neuen Premierministers Shinzo Abe brachte einen Nachtragshaushalt von 13,1 Bill. Yen (111 Mrd. Euro) auf den Weg, der Stimulusmaßnahmen von 10,3 Bill. Yen enthält. Außerdem signalisierte der Notenbankchef Masaaki Shirakawa Zustimmung zur von Abe geforderten Verdoppelung des Inflationsziels auf 2 % sowie einer weiteren Lockerung der Geldpolitik.Der Dollar stieg bis auf 89,44 Yen, was für die japanische Währung das niedrigste Niveau seit dem Juni 2010 bedeutet. Noch fester war der Euro, der auch gegen den Dollar zulegte. Am Vortag zuletzt bei 116,53, zog die Währung bis auf 119,32 und damit auf den höchsten Stand seit dem Mai 2011 an. Gegen den Dollar erreichte der Euro bei 1,3365 das höchste Niveau seit dem April 2012. Währungsprognosen revidiertDie Devisenstrategen von Morgan Stanley haben ihre Prognosen für den Yen geändert. Hatten sie bislang jeweils 90 prognostiziert, gehen sie nun für die vierten Quartale 2013 und 2014 von Notierungen von 100 und 105 Yen pro Dollar aus. Begründet wurde die Revision mit der Geschwindigkeit, mit der die neue japanische Regierung aggressive wirtschaftspolitische Maßnahmen ergreife. Der bevorstehende Führungswechsel bei der Bank of Japan werde Erwartungen nähren, dass die Zentralbank ihre Bilanz erheblich ausweiten werde. Erwartungen drehenUnterdessen belege insbesondere die Verschiebung in der Positionierung von Retail-Anlegern und Lebensversicherern in Vorwegnahme einer weiteren Yen-Abschwächung, dass sich die Währungserwartungen gedreht haben. “Gäbe es Erwartungen eines starken Yen, würde die Ausweitung des Notenbankeinflusses die Währung kaum schwächen. Aber nun mündet die Aussicht auf eine Ausweitung der Bilanz in direkte Yen-Verkäufe.” Auch die Prognose für den Euro wurde verändert. Nach bislang 1,20 und 1,08 wird er in den vierten Quartalen 2013 und 2014 nun bei 1,26 und 1,10 Dollar erwartet. Ferner wurden die Voraussagen für den Euro gegen die japanische Währung von 108 und 97 auf 116 und 126 Yen angehoben.