ku Frankfurt – Schwache Quartalszahlen von US-Technologiekonzernen sowie von der deutschen SAP haben am Donnerstag für Kursverluste am europäischen Aktienmarkt gesorgt. Der Dax gab um 0,9 % auf 12 228 Punkte nach. Der Euro Stoxx 50 kam mit einem Schlussstand von 3 484 Zählern auf ein Minus gegenüber Vortag von 0,5 %.Belastet haben nach Angaben von Marktteilnehmern auch die Sorgen hinsichtlich des Handelskonflikts. Gemäß einem Bericht des “Wall Street Journal” sollen die Gespräche zwischen Washington und Peking wegen der US-Sanktionen gegen den chinesischen Hochtechnologiekonzern Huawei schon wieder ins Stocken geraten sein. Peking verlange, dass die Sanktionen gegen Huawei gelockert werden.Als enttäuschend wurden am Markt die Zahlen von IBM und dem Streaming-Marktführer Netflix gewertet. Bei der SAP sank das Betriebsergebnis im zweiten Quartal aufgrund von Abfindungen für ausscheidende Mitarbeiter und Kosten für Übernahmen um rund ein Fünftel auf 827 Mill. Euro. Bereinigt um diese Sonderfaktoren ergab sich ein operatives Ergebnis von 1,8 Mrd. Euro, das leicht unter den Erwartungen der Analysten lag. Zudem hieß es, dass 2019 ein Übergangsjahr sei. Ein laufendes Programm zur Gewinnsteigerung werde ab 2020 Früchte tragen. Für 2019 wurde wie bisher ein Anstieg des währungsbereinigten Betriebsergebnisses um bis zu 12,5 % in Aussicht gestellt. Die SAP-Aktie startete gleichwohl mit einem hohen Minus von fast 10 % in den Handel, erholte sich später aber zumindest teilweise. Den Handel beendete sie mit einem Tagesverlust von 5,6 % bei 113,32 Euro.Einen Kurssturz von 15,7 % auf 1,13 Euro gab es bei Heidelberger Druckmaschinen. Das Unternehmen rechnet nun mit einer um Restrukturierungsaufwendungen bereinigten Marge auf Basis des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) für das laufende Geschäftsjahr von 6,5 bis 7 %. Bislang hatte das Management 7,5 bis 8 % in Aussicht gestellt. Nach Steuern ist von einem ausgeglichenen Ergebnis die Rede. United Rentals warntEine Gewinnwarnung des US-Baumaschinenvermieters United Rentals hat zu Kursverlusten bei deutschen Konzernen geführt. So sackten Hochtief um 9,1 % auf 96,95 Euro ab und Bilfinger um 8,3 % auf 26,06 Euro. Bei Hochtief belastete auch, dass die australische Tochter Cimic auf schwächere Zahlen kam.In London legten Vodafone um 0,7 % auf 1,17 Pfund zu. Die EU-Kommission als europäische Kartellbehörde hat dem britischen Konzern grünes Licht gegeben für die Übernahme der Kabelnetze der amerikanischen Liberty Global in Deutschland und in Osteuropa. Allerdings gab es Auflagen.