Anleihemärkte

Zehnjährige Bundrendite steigt zeitweise über 1 Prozent

Die zehnjährige Bundrendite kletterte zum Wochenauftakt zeitweise wieder über 1%. Ausgelöst wurde dies seitens des französischen Notenbankchefs Villeroy de Galhau, der sich über den Euro sorgt.

Zehnjährige Bundrendite steigt zeitweise über 1 Prozent

kjo Frankfurt

Zum Wochenauftakt ist es an den Anleihemärkten im Bereich der Bundesanleihen wieder zu leichten Renditeanstiegen gekommen. Für die zehnjährige Bundesanleihe reichte dies aus, um wieder die Marke von 1% zu überschreiten. Das Tageshoch wurde mit 1,01% gesehen nach 0,95% am vergangenen Freitag. Danach pendelte sich der Satz aber wieder unter der 1-Prozent-Marke ein. Im späten europäischen Handel lag die Rendite des zehnjährigen Benchmarkpapiers der Eurozone dann bei 0,93%.

Ausgelöst wurden die Renditeanstiege im Bereich der Bundesanleihen durch Äußerungen des französischen Notenbankchefs François Villeroy de Galhau zum Euro. Er bekräftigte seine Sorge über die Auswirkungen der Euro-Abwertung auf die Inflation. „Ein zu schwacher Euro würde unserem Preisstabilitätsziel zuwiderlaufen“, sagte er. Die Europäische Zentralbank (EZB) werde die Wechselkursentwicklung sorgfältig beobachten, da sie ein wichtiger Treiber für importierte Inflation sei. Seit Jahresbeginn wertete die europäische Gemeinschaftswährung um mehr als 8% ab. Vergangene Woche war der Euro mit 1,0352 Dollar zeitweise so billig wie zuletzt vor fünfeinhalb Jahren.

Wegen der drohenden Rezession als Folge des Ukraine-Krieges be­trachten Analysten den Fall der Gemeinschaftswährung auf die Parität zum Dollar nur als eine Frage der Zeit. Es wäre das erste Mal seit Ende 2002, dass ein Euro wieder einen Dollar kostet. Villeroy hat wiederholt für Zinserhöhungen plädiert.