ANLEIHEN

Zehnjährige Bundrendite fällt auf Rekordtief

Sicherheit ist gefragt - US-Zinskurve invers

Zehnjährige Bundrendite fällt auf Rekordtief

kjo Frankfurt – Sorgen über die Folgen des Zollstreits der USA mit anderen Staaten haben die Anleger zum Wochenauftakt weiter vorsichtig taktieren lassen. Gefragt waren die sicheren Häfen wie die Bundesanleihen, die Kursgewinne verbuchen konnten. Die Beziehungen zwischen den USA und China verschlechterten sich immer weiter. Die Regierung in Peking warnte Einheimische nun vor einem Studium an den US-Universitäten. Im Handelsstreit will China hart bleiben. Zudem kündigte Peking Ermittlungen gegen Fedex an, weil der US-Paketdienst Lieferungen des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei umgeleitet haben soll. Am Markt wurde auch bezweifelt, dass das geplante Treffen von US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping beim Gipfel der Staats- und Regierungschefs der 20 größten Industriestaaten und Schwellenländer (G20) Ende Juni eine Annäherung bringen wird.Der Juni-Bund-Future lag im späten Handel bei 168,41 % mit 7 Ticks im Plus und hatte im Verlauf mit 168,69 % Kontrakthoch erreicht. Die zehnjährige Bundrendite markierte mit -0,219 % Rekordtief und war abends bei -0,1999 % nach -0,201 % am vorigen Freitag.Einen Ansturm erlebten die US-Staatspapiere. Besonders ausgeprägt war dieser am kurzen Ende der Kurve. Die zweijährigen US-Titel erreichten den stärksten Renditerückgang innerhalb von zwei Tagen seit der Finanzkrise im Jahr 2008. In den vergangenen zwei Sitzungen hat die US-Zweijahresrendite einen Rücksetzer von 23 Basispunkten erlebt. Dahinter steht die Einschätzung von Marktteilnehmern, dass die Fed in naher Zukunft mit Zinssenkungen auf das sich immer mehr eintrübende Konjunkturumfeld reagieren muss. Hinzu kommt, dass sich die Zinsstrukturkurve in den USA invertiert hat. Dreimonatige Sätze im Staatstitelbereich liegen mittlerweile über den Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen. Zehnjährige Papiere warfen gestern 2,12 % ab, bei den dreimonatigen Titeln war es ein Satz von 2,34 %. In der Vergangenheit war eine invertierte Zinskurve ein verlässliches Signal für eine aufziehende Rezession in der Wirtschaft. Rezessionen in den USA gingen invertierende Zinsstrukturkurven voraus. Damit stellen sich die Anleger darauf ein, dass die US-Notenbank auf längere Sicht die Zinsen senken muss, um der Wirtschaft auf die Beine zu helfen. Deshalb sinken die langfristigen Bondrenditen unter die kurzen Sätze.