Zinssenkungsfantasien hellen Stimmung auf – Dax im Plus
Zinssenkungsfantasien hellen Stimmung auf – Dax im Plus
Aus den USA überschwappende Zinsfantasien und die Hoffnung auf Frieden in der Ukraine locken die Anleger am deutschen Aktienmarkt an. Der Dax notiert im Mittagsgeschäft 0,4% höher mit 23.552 Zählern, nachdem er bereits am Dienstag ein Prozent gewonnen hatte. Schwache Wirtschaftsdaten aus den USA öffnen nach Meinung der Börsianer die Tür für eine Zinssenkung der US-Notenbank auf ihrer Dezember-Sitzung noch ein Stück weiter. „Konsum und Arbeitsmarkt schwächeln in der weltgrößten Volkswirtschaft. Darauf muss die Fed reagieren, so die inzwischen wieder einhellige Meinung auf dem Börsenparkett“, sagte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets. Entsprechend hoch sei allerdings auch das Enttäuschungspotenzial, warnte er.
Ukraine-Krieg im Blick
Beim Ukraine-Krieg geht US-Präsident Donald Trump davon aus, dass eine Einigung zur Beendigung in greifbarer Nähe ist, rückte aber von einer festen Frist ab. Zuvor hatte er den Thanksgiving-Feiertag am Donnerstag als Zieldatum für eine Einigung genannt. Ein belastbarer Frieden in der Ukraine würde das Geschäftsklima hierzulande wohl spürbar verbessern, sagte Jochen Stanzl, Chefmarktanalyst der Consorsbank. Rüstungswerte präsentierten sich dennoch fester und machten damit vorangegangene Kursverluste teils wieder wett. Rheinmetall notieren mittags 1,1% höher, waren aber zuvor auch schon drei Prozent im Plus, Hensoldt gewannen 0,4%.
Aktien von Aroundtown fallen um 5%. Der Gewerbeimmobilien-Spezialist hat in den ersten neun Monaten Gewinneinbußen verbucht. Die Papiere erreichten zeitweise 2,94 Euro und damit den tiefsten Stand seit Mitte Juni. Damit steuern sie auf den größten Tagesverlust seit April zu. Die Analysten von Jefferies verwiesen auf den Rückgang des operativen Cashflows (FFO I), einer wichtigen Kennzahl für Immobilienunternehmen. Zudem sei die Leerstandsquote weiter angestiegen.
