AKTIEN

Zinssignale der Fed belasten Europas Börsen

Dax sinkt auf Dreiwochentief - LBBW erwartet den Index Ende 2017 bei 11 500 Punkten

Zinssignale der Fed belasten Europas Börsen

ck Frankfurt – Die Äußerungen der Führungsriege der US-Notenbank vom Freitag, die auf eine näher rückende Leitzinsanhebung hinzudeuten scheinen, haben zum Wochenauftakt für nachgebende Notierungen an den europäischen Aktienmärkten gesorgt. Der Dax sank bis auf ein Dreiwochentief von 10 442, erholte sich dann aber, um mit einem moderaten Minus von 0,4 % bei 10 544 Zählern zu schließen. Der Euro Stoxx 50 gab 0,4 % auf 2 999 Zähler ab.Schwach tendierten Aktien der Stahlbranche. Sie wurden von fallenden Stahlpreisen in China belastet. ArcelorMittal büßten 2,9 % ein. Im Inland gaben Thyssenkrupp und Salzgitter 1,2 % und 1,4 % ab. Darüber hinaus litten Aktien von Ölförderern unter der schwachen Tendenz der Ölpreise. Der Branchenindex Stoxx Oil & Gas verlor 0,5 %. Dagegen erholte sich die Pharmaziebranche, die in der Vorwoche unter der Kritik der US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton an deutlichen Preiserhöhungen eines amerikanischen Pharmazieunternehmens gelitten hatten. Der Stoxx-Healthcare-Index legte 0,2 % zu und war damit der Spitzenreiter unter den Stoxx-Branchenindizes.In Paris kletterten Alstom bis auf 24 und schlossen mit einem Gewinn von 2,9 % bei 23,95 Euro. Auslöser war ein Großauftrag aus den USA. Der Eisenbahnbetreiber Amtrak kauft 28 Hochgeschwindigkeitszüge. Das Auftragsvolumen wurde von Alstom mit 1,8 Mrd. Euro beziffert. Unter Druck standen die Aktien der Schweizer Uhrenhersteller. Die Uhrenexporte des Landes betrugen im Juli 1,64 Mrd. sfr, was einem Rückgang im Vergleich zum Juli 2015 um rund 20 % entspricht. Richemont waren mit einem Minus von 1,3 % der Tagesverlierer im Stoxx Europe 50. Swatch schlossen mit einem Minus von 1,2 %.Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) veröffentlichte gestern ihre erste Dax-Prognose für das Jahresende 2017. Das Institut erwartet den Index bei 11 500 Punkten. Zwar hält es eine saisonal bedingte Schwäche im September für möglich, grundsätzlich beurteilt es die Aussichten des deutschen Aktienmarktes aber zuversichtlich. Der Dax sei trotz des leicht rückläufigen Trends bei den aggregierten Gewinnschätzungen der Analysten im historischen Kontext weiterhin recht günstig bewertet. Relativ zur Rendite von Bundesanleihen seien Aktien zudem so attraktiv wie nie. Der strategische Bias bleibe weiter robust, vor allem bei den institutionellen Anlegern erhöhe sich das Grundvertrauen. Darüber hinaus habe sich die politische Situation in Italien zuletzt entspannt. Das Verfassungsreferendum sei in den November verschoben worden, und Ministerpräsident Renzi mache sein politisches Schicksal nicht mehr von dessen Ausgang abhängig.Südzucker waren mit einem Plus von 1,8 % auf 23,34 Euro Spitzenreiter des MDax. Die DZ Bank erhöhte den fairen Wert für die Aktie von 20 auf 25 Euro (siehe Bericht auf dieser Seite). Wacker Neuson setzten ihre Talfahrt fort. Die Aktie sank bis auf 12,91 und damit auf das niedrigste Niveau seit dem 22. März, ehe sie mit einer Einbuße von 3,3 % bei 13 Euro schloss. In der Vorwoche war bekannt gegeben worden, dass die Kooperation mit Caterpillar Ende März 2018 beendet wird. Caterpillar wird künftig keine Minibagger von Wacker Neuson mehr beziehen, sondern diese selbst produzieren.