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Zinsspekulationen stärken den Dollar

ISM-Index für verarbeitendes US-Gewerbe übertrifft Erwartungen - Bauausgaben auf Rekordstand

Zinsspekulationen stärken den Dollar

sts Frankfurt – Unerwartet robuste US-Konjunkturdaten haben am Mittwoch Spekulationen auf eine weitere Straffung der Geldpolitik in den Vereinigten Staaten ausgelöst und dem Dollar damit einen Schub gegeben.Schwach war insbesondere das Pfund, das um 0,5 % auf 1,3518 Dollar nachgab. Der Euro hielt die Marke von 1,20 Dollar und lag im späten europäischen Geschäft 0,3 % tiefer bei 1,2025 Dollar. Zugleich kostete der Greenback nahezu unverändert 112,32 Yen, wobei die japanische Währung in ihrer Rolle als Finanzierungswährung von der risikofreudigen Stimmung an den globalen Kapitalmärkten gebremst wurde.Auslöser für die Zinsspekulationen – der Spread zwischen Treasuries und Bundesanleihen erreichte im Zweijahresbereich 256 Basispunkte – waren Daten aus der US-Industrie und der Bauwirtschaft. Der von ISM erhobene Einkaufsmanagerindex stieg im Dezember auf 59,7 Punkte nach 58,2 Zählern im Vormonat. Die Konsensschätzung lag bei 58,2 Punkten. Auch der am Dienstag veröffentlichte Markit-Einkaufsmanagerindex wies in diese Richtung, allerdings wurde hier für die Eurozone ein deutlich stärkerer Wachstumsimpuls als für die USA ermittelt, was die Gemeinschaftswährung am Dienstag gestärkt hatte.”Der erneute Anstieg untermauert das freundliche Wachstumsszenario der US-Industrie”, kommentierte Helaba-Analyst Ralf Umlauf die ISM-Daten. “Die hohe Dynamik dürfte auch zum Jahresschluss beibehalten worden sein. Insofern sollten die Zinserhöhungserwartungen nicht reduziert werden.” Es bestehe sogar eher das Risiko, dass weitere Schritte der Federal Reserve eingepreist werden, denn noch immer seien die von der US-Notenbank avisierten drei Schritte im neuen Jahr nicht zu 100 % eingepreist. Die Fed wollte am späten Abend europäischer Zeit ihr jüngstes Sitzungsprotokoll veröffentlichen, aus dem sich Marktteilnehmer Aufschluss über die weitere US-Geldpolitik erhofften.Rückenwind erhielt der Dollar am Mittwoch auch vom US-Immobilienmarkt. Die Bauausgaben stiegen im November um 0,8 % zum Vormonat und damit auf den Rekordwert von 1,3 Bill. Dollar, wie das Handelsministerium mitteilte. Die Konsensprognose von Reuters lag bei einem Plus von 0,5 %. Die Entwicklung am Häusermarkt dürfte nach Einschätzung von Volkswirten die gesamte Wirtschaft Ende 2017 angekurbelt haben.