AKTIEN

Zuspitzung am Golf drückt Aktienmärkte

Ölaktien haussieren - Dax gibt 0,7 Prozent ab - Drohende Zölle belasten Airbus und Luxuswerte

Zuspitzung am Golf drückt Aktienmärkte

ck Frankfurt – Die Zuspitzung der Lage am Golf durch die Anschläge auf saudi-arabische Ölverarbeitungsanlagen sowie der dadurch ausgelöste Höhenflug der Ölpreise haben zum Wochenauftakt die europäischen Aktienmärkte belastet. Eine Ausnahme waren die Aktien der Ölkonzerne, die kräftig zulegten. Der Stoxx-Index der Öl- und Gasförderer befestigte sich um 2,8 %. Die Branche stellte die vier stärksten Titel des Stoxx Europe 50, darunter vor allem BP mit einem Gewinn von 4 % und Royal Dutch, die um 2,5 % anzogen. Aktien von Luftfahrtgesellschaften litten dagegen unter der Sorge vor einem starken Anstieg der Treibstoffkosten. Lufthansa waren mit einem Verlust von 2,8 % das Schlusslicht im Dax.Der deutsche Standardwerteindex sank bis auf 12 363 und beendete den Handel mit einem Minus von 0,7 % bei 12 380, der Euro Stoxx 50 gab 0,9 % auf 3 518 Zähler ab. Der die Nervosität der Marktes widerspiegelnde Volatilitätsindex VDax New kletterte bis auf 16,08 und lag zuletzt 10,4 % über Vortagsniveau bei 15,80 Punkten. Auf der Stimmung lastete ein Bericht, laut dem die World Trade Organization den USA grünes Licht für die Verhängung von Zöllen auf einige EU-Güter, darunter Flugzeuge, Flugzeugteile und Luxusgüter erteilt hat. Hintergrund ist der Streit zwischen den USA und EU über Subventionen für die Flugzeugbauer Airbus und Boeing. Die Aktien des Luxusgüterriesen LVMH und von Airbus sowie des Flugzeugteileherstellers Safran waren mit Einbußen von 3,9 %, 3,4 % und 2,5 % die schwächsten Titel des Euro Stoxx 50.Wirecard waren mit einem Gewinn von 2,5 % der stärkste Titel des Dax. Das Unternehmen teilte mit, dass es seine Zusammenarbeit mit der chinesischen Union Pay, mit rund 7,6 Milliarden Karten die Nummer 1 der Kreditkartenbranche, erweitert. Compugroup büßten dagegen 3,2 % ein. Die Gesellschaft teilte mit, dass sie Gespräche über die Übernahme eines Healthcare-IT-Unternehmens abgeschlossen habe, durch die Transaktionskosten im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich angefallen sind, und senkte deswegen ihre Prognose für das Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) für dieses Jahr von 190 bis 205 Mill. auf 175 bis 190 Mill. Euro.In Italien gab die Aktie des Autobahnbetreibers Atlantia, der wegen des Einsturzes der Autobahnbrücke in Genua unter starkem Druck steht, mit einer Einbuße von 7,8 % den zweiten Tag in Folge deutlich nach. Bei polizeilichen Ermittlungen sind Hinweise gefunden worden, dass Sicherheitsberichte für einige Brücken gefälscht worden sind. In Stockholm gaben H&M 2,8 % ab. Die Bekleidungseinzelhändler teilten mit, dass sein Umsatz im dritten Geschäftsquartal (Juni bis August) um 8 % im Vorjahresvergleich gestiegen ist. Das entsprach dem stärksten Umsatzwachstum des Unternehmens seit dem dritten Quartal 2016. In London fielen Petra Diamonds auf ein Rekordtief von 7,25 Pence und schlossen mit einem Minus von 5,8 % bei 7,59 Pence. Das Unternehmen verstimmte mit einem Rückgang des Jahresergebnisses um 22 %.