ku Frankfurt – Zweifel an weitergehenden Förderkürzungen durch das Bündnis aus den Mitgliedern des Produzentenkartells Opec und unabhängigen Förderländern wie Russland hat am Dienstag zeitweilig den Ölpreis unter Druck gesetzt. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude gab bis auf 60,66 Dollar je Barrel nach. Am Abend notierte die Sorte dann für 61,53 Dollar, damit in etwa auf demselben Niveau wie am Vorabend.Marktteilnehmer verwiesen auf Äußerungen des stellvertretenden russischen Energieminister Pavel Sorokin, der am Montag gesagt hatte, es sei noch zu früh, um über weitergehende Förderkürzungen zu sprechen. Das russische Energieministerium teilte zudem mit, man werde das nachlassende Wachstum der amerikanischen Schieferölproduktion mit einrechnen, wenn sich die erweiterte “Opec plus” Anfang Dezember zu Gesprächen über das Thema trifft. Carsten Fritsch, Rohstoffanalyst der Commerzbank, merkt an, Russland habe sich bislang in keiner Weise festgelegt, an einer Verlängerung der Produktionskürzungen teilnehmen zu wollen. Man wolle dies von der Marktlage abhängig machen, so Fritsch. Insofern stelle dies keine Neuigkeit dar. Die Analysten der Commerzbank gehen allerdings davon aus, dass Russland letztlich einer Verlängerung zustimmen wird, da der Vorteil auskömmlicher Preise den Nachteil einer kleineren Verkaufsmenge überwiege. Der Löwenanteil der Kürzungen werde ohnehin wie bisher von Saudi-Arabien getragen werden müssen. Das Land habe ein besonderes Interesse an höheren Ölpreisen, da es gerade den Börsengang von Saudi Aramco vorantreibt. Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, soll die Zeichnungsfrist für die Aktien der bislang staatlichen saudi-arabischen Ölgesellschaft am 4. Dezember beginnen. Der Handel soll an der saudi-arabischen Börse am 11. Dezember aufgenommen werden. Dazu sollen zunächst 1 bis 2 % der Aktien des Unternehmens verkauft werden.