Airlines meiden nach US-Angriffen Nahen Osten
Airlines meiden
den Nahen Osten
Teure Umwege nötig – Furcht vor höheren Ölpreisen
wü Paris
Nach den US-amerikanischen Raketenangriffen auf iranische Atomanlagen setzen immer mehr Fluggesellschaften Verbindungen in den Nahen Osten vorerst aus. Einige Airlines haben sogar Flüge in benachbarte Metropolen wie Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Doha in Qatar gestrichen. Diese sind in den letzten Jahren nicht nur zu wichtigen Drehkreuzen für Verbindungen nach Asien, Australien und Afrika, sondern auch zu beliebten Urlaubszielen geworden. Durch den Krieg zwischen Israel und Iran wird der Luftraum, den europäische Fluggesellschaften für Flüge nach Asien nutzen können, damit noch begrenzter.
Denn sie müssen bereits teure und lange Umwege fliegen, seit Russland die Ukraine angegriffen hat. So steht in Europa seit dem Ukraine-Krieg 20% weniger Luftraum zur Verfügung. Statt der nördlichen Route über Russland fliegen europäische Fluggesellschaften südlich des gesperrten Luftraums. Wie ein Blick auf die Flugtracking-Seite Flightradar zeigt, umfliegen sie seit der Eskalation des israelisch-iranischen Krieges inzwischen neben Israel und dem Iran auch den Irak und Syrien. Stattdessen fliegen sie über das Kaspische Meer, Ägypten und Saudi-Arabien. Die Airline-Industrie ist nach den amerikanischen Bombenangriffen auch besorgt, dass der Ölpreis und damit die Kosten für Kerosin steigen könnten.
Flüge nach Dubai gestrichen
Nach einer Sicherheitsbewertung der geopolitischen Lage im Nahen Osten habe Singapore Airlines Flüge von Singapur nach Dubai gestrichen, erklärte die asiatische Fluggesellschaft. Sie hat die Flüge zunächst bis einschließlich Mittwoch ausgesetzt. Air France-KLM setzte Verbindungen nach Dubai und Riyad von Sonntag bis Dienstag ebenfalls aus, während British Airways (IAG) Flüge nach Dubai und Doha absagte oder umleitete. Lufthansa hat bereits zuvor Verbindungen nach Beirut, Amman, Erbil, Teheran und Tel Aviv vorerst gestrichen, teilweise bis Ende Juli.
In Dubai sei man nicht von dem Krieg zwischen Israel und Iran betroffen, erklärte Emirates auf Anfrage. Alle Flüge bis auf die nach Iran und Irak fänden planmäßig statt. Das Auswärtige Amt rät derzeit von nicht notwendigen Reisen auch nach Jordanien, Bahrein, Kuwait, Katar, Oman, Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate ab. Die Internetseite Safe Airspace warnt vor höheren Risiken für amerikanische Flugbetreiber im Nahen Osten.