Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit in Spanien steigt zum Jahresbeginn

Die Erholung am spanischen Arbeitsmarkt wurde zum Jahresauftakt unterbrochen. Zudem kam es zum Bruch zwischen Linksregierung und Arbeitgebern.

Arbeitslosigkeit in Spanien steigt zum Jahresbeginn

ths Madrid

Die Erholung am spanischen Arbeitsmarkt ist zum Jahresbeginn gestoppt worden, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag bekannt gab. Im Januar zählten die Arbeitsämter 71000 Erwerbslose mehr als im Monat zuvor, insgesamt 2,9 Millionen Menschen. Die Sozialversicherung verlor im Januar 215000 Beitragszahler, liegt mit 20 Millionen aber weiterhin auf einem historisch hohen Stand.

Der Januar ist wegen des Endes des Weihnachtsgeschäfts traditionell ein schlechter Monat für die Beschäftigung. Doch im Vorjahr war der Anstieg deutlich geringer ausgefallen. Vor dem Hintergrund der Abkühlung am Arbeitsmarkt warnte der Dachverband der spanischen Unternehmer CEOE vor den Auswirkungen höherer Kosten, Abgaben und Löhne.

Diese Woche kam es zum Bruch zwischen der Linksregierung und den Unternehmervertretern über den gesetzlichen Mindestlohn. Ministerpräsident Pedro Sánchez kündigte am Dienstag eine erneute Aufstockung des landesweiten Mindestlohns von 8% auf 1080 Euro in den in Spanien üblichen 14 Monatsraten an. Der Schritt war mit den Gewerkschaften abgesprochen, nicht aber mit den Arbeitgebern. Die CEOE hatte aus Protest die Verhandlungen abgebrochen, da die Entscheidung ihrer Meinung nach schon feststand. Seit der Sozialist Sánchez 2018 an die Regierung kam, wurde der Mindestlohn um insgesamt 47% erhöht. Warnungen vor negativen Auswirkungen auf die Beschäftigungen, wie sie etwa die spanische Notenbank äußerte, wurden durch den Rückgang der Erwerbslosigkeit widerlegt.