Impfstoff

AstraZeneca-Nutzen größer als die Risiken

Die EMA will am Donnerstag neue Untersuchungsergebnisse zum AstraZeneca-Impfstoff veröffentlichen. Bis dahin bleibt die Arzneimittelbehörde bei ihrer klaren Botschaft: Der Nutzen des Vakzins sei größer als die Risiken.

AstraZeneca-Nutzen größer als die Risiken

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Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) schätzt den Nutzen einer Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin weiterhin höher ein als die Risiken. Laut EMA-Chefin Emer Cooke gibt es keine Hinweise darauf, dass der Impfstoff tatsächlich für die Bildung einer seltenen Form von Blutgerinnseln verantwortlich ist. In den klinischen Studien seien diese Nebenwirkungen ebenfalls nicht aufgetaucht, sagte Cooke. Sie seien auch keine bekannten oder erwarteten Nebenwirkungen des Impfstoffs.

Die EMA untersucht zurzeit die berichteten Fälle von möglichen Komplikationen mit dem Impfstoff und will am Donnerstag eine neue Einschätzung zu den Risiken des AstraZeneca-Impfstoffs und zur weiteren Verwendung abgeben. Untersucht werden konkret 30 Fälle von Blutgerinnseln in der EU unter insgesamt fünf Millionen Geimpften. Insgesamt sind in die EU bereits 45 Millionen Dosen des Impfstoffs geliefert worden. Wichtig sei, dass das Vertrauen in das Präparat erhalten bleibe, betonte Cooke.

In Deutschland waren laut Paul-Ehrlich-Institut sieben Fälle einer speziellen Thrombose bei Menschen zwischen etwa 20 und 50 Jahren aufgetreten. In sechs Fällen waren Frauen betroffen. Cooke betonte nun, dass eine Situation wie diese nicht unerwartet sei. Wenn man Millionen Menschen impfe, sei es unausweichlich, dass man seltene oder ernsthafte Vorkommnisse von Erkrankungen habe, die nach der Impfung aufträten.

Innerhalb der EU gibt es unterdessen unterschiedliche Reaktionen: Italiens Arzneimittelaufsicht AIFA stuft den AstraZeneca-Impfstoff weiter als sicher ein. Und auch der französische Gesundheitsminister Olivier Veran betonte, das Verhältnis von Nutzen und Risiken bei dem Vakzin bleibe positiv. Er erwarte, dass die EMA entscheide, die Impfungen fortzusetzen. Zugleich setzten allerdings mehrere weitere EU-Staaten­ die Impfungen mit dem AstraZeneca-Mittel vorerst aus, darunter Schweden, Portugal, Luxemburg und Lettland.

                (Börsen-Zeitung,

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