Arbeitskräfteangebot

Babyboomer reißen riesige Lücke am Arbeitsmarkt

Ein knappes Drittel aller Arbeitskräfte in Deutschland wird in den kommenden 14 Jahren in den Ruhestand wechseln. Die jüngeren Altersgruppen können die Babyboomer zahlenmäßig nicht ersetzen.

Babyboomer reißen riesige Lücke am Arbeitsmarkt

Babyboomer reißen riesiges Loch

nb/dpa-afx Frankfurt

Mit dem Ausscheiden der Babyboomer geht dem deutschen Arbeitsmarkt in den nächsten 14 Jahren knapp ein Drittel der Arbeitskräfte verloren, meldet Destatis am Mittwoch. Das Statistische Bundesamt hat mitgeteilt, dass bis 2039 rund 13,4 Millionen Erwerbspersonen das gesetzliche Rentenalter von 67 Jahren erreichen – das entspricht 31% aller Erwerbspersonen, die dem Arbeitsmarkt 2024 zur Verfügung standen. „Jüngere Altersgruppen werden die Babyboomer zahlenmäßig nicht ersetzen können“, stellen die Statistiker fest. Das liegt schon an der schieren Größe der Jahrgänge, auch wenn die Erwerbsquote der Gruppe zwischen 60 und 64 bereits rückläufig ist. Die Gruppe der Erwerbspersonen zwischen 50 und 59 ist mit 5,6 Millionen die größte unter allen Erwerbstätigen. Was dem befürchteten Arbeitskräftemangel zumindest kurzfristig entgegenwirken kann: Die Älteren bleiben länger im Job. In den vergangenen 10 Jahren ist die Erwerbstätigenquote der 55 bis 64-Jährigen um 10% gestiegen, sie lag 2024 schon bei drei Viertel.

Vorzeitiger Ruhestand weiterhin relevant

Weil gleichzeitig das Renteneintrittsalter schrittweise hochgesetzt wurde, gehen trotzdem immer noch viele Menschen in den vorzeitigen Ruhestand. Im Alter von 65 Jahren arbeitete im vergangenen Jahr noch ein gutes Drittel (33,6%) des Jahrgangs. Bei den 60-Jährigen waren es hingegen noch fast 80%. Als Gründe für den vorzeitigen Renteneintritt nennen die Statistiker gesundheitliche Probleme, den Wunsch nach mehr Freizeit oder auch den vollen Rentenanspruch nach 45 Beitragsjahren.