Konjunktur

BDI befürchtet Stop-and-go

2022 ist alles möglich – ein weiteres Stopp-and-go-Jahr oder die stärkste Wirtschaftsdynamik seit mehr als einer Dekade. Der Industrieverband BDI weiß, worauf es ankommt.

BDI befürchtet Stop-and-go

wf

Ein vorsichtiges Wachstumsplus von 3,5% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) schätzt der Industrieverband BDI für 2022. „Es könnte ein weiteres Stop-and-go-Jahr für die deutsche Wirtschaft drohen“, sagte Industriepräsident Siegfried Russwurm zum Jahresauftakt vor der Presse. 2021 wuchs das BIP wohl um 2,5 %. Mit den richtigen Rahmenbedingungen bestehe aber auch die Chance, dass 2022 das Jahr mit der stärksten Wirtschaftsdynamik seit 2010 werde, sagte Russwurm. Die neue Bundesregierung müsse „den negativen Trend in der Pandemie umkehren“.

Die Omikron-Variante des Coronavirus mache der exportorientierten deutschen Wirtschaft schwer zu schaffen, sagte Russwurm. Bei den Ausfuhren erwartet der BDI ein Plus von 4% – gerade einmal halb so viel wie 2021. Die globalen Lieferketten seien massiv gestört. Bei vollen Auftragsbüchern fehle es an Mikrochips, Bauteilen und Rohstoffen in der Produktion. Automobilsektor, Elektroindustrie oder Ma­schinenbau litten darunter besonders. Die industrielle Wertschöpfung bremse dies 2021 und 2022 um jeweils mehr als 50 Mrd. Euro aus. Optimistischer zeigt sich das gewerkschaftsnahe Forschungsinstitut IMK: Es rechnet mit Aufholeffekte und sich entspannenden Lieferengpässen – und einem BIP-Plus von 4,5% in diesem Jahr.