Arbeitsmarkt

Beschäftigung in IT-Berufen steigt deutlich

Erstmals waren in Deutschland 2022 mehr als eine Million Menschen sozialversicherungspflichtig in Informations- und Kommunikationsberufen beschäftigt, das meldet die BA. Doch der Fachkräftemangel spitzt sich auch hier weiter zu.

Beschäftigung in IT-Berufen steigt deutlich

Beschäftigung in IT-Berufen steigt deutlich

BA: Mehr als 1,4 Millionen Beschäftigte in Transformationsberufen – Engpässe bleiben

ast Frankfurt

Die digitale und grüne Transformation der deutschen Wirtschaft steigert die Beschäftigung in Informatik-, Informations- und Kommunikationstechnologieberufen (IKT). Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag mitteilte, stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in digitalen Berufen im letzten Jahr auf rund eine Million – das sind 8% mehr als im Vorjahr. Damit sei erstmals die Millionenschwelle überschritten worden, so die Nürnberger Behörde. Insgesamt stieg die Zahl der IKT-Fachkräfte 2022 auf 1,45 Millionen. Die Experten erwarten zudem eine weitere Zunahme. „Vernetztes Arbeiten, digitalisierte Prozesse und die Nutzung intelligenter Systeme haben in vielen Wirtschaftsbereichen enorm an Bedeutung gewonnen“, erklärte die BA. „Heute gibt es keinen Wirtschaftszweig mehr, der ohne IKT-Fachleute auskommt.“

Seit Jahren warnen Experten vor einem Fachkräftemangel, der Unternehmen bei der Personalsuche insbesondere in den IT-Berufen zunehmend vor Probleme stellen würde. Zwar hat laut der Studie der BA auch die Zahl der Studierenden kontinuierlich zugenommen. Der Studienbereich Informatik verzeichnete 2021/22 rund 252.000 Studierende, heißt es in der BA-Untersuchung. Das waren 3% mehr als im vorangegangenen Studienjahr. Gegenüber 2012 registrierten die Experten gar einen Anstieg von 59%.

Tatsächliche Nachfrage höher

Auch am Ausbildungsmarkt ist der wachsende Personalbedarf in digitalen Berufen deutlich erkennbar. So wurden 2022 fast 20.000 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Das entspricht einem Plus von 3% gegenüber den Jahren vor der Corona-Pandemie und fast 50% mehr als vor zehn Jahren. Doch der Mangel an qualifiziertem Personal spitzt sich zu.

Der Branchenverband Bitkom registrierte schon 2022 mehr als 137.000 zu besetzende IT-Stellen in der Gesamtwirtschaft. Das sind deutlich mehr, als die BA veranschlagt. Die Nachfrage nach IKT-Fachleuten ist der BA zufolge zwar auf einem Höchststand. Mit 24.000 Jobangeboten überstieg der Stellenbestand den des Vorjahres um gut ein Viertel. Die Zahl der Arbeitslosen, die eine Tätigkeit im Informations- und Kommunikationssektor anstreben, ist im Vergleich zu 2021 um 8% gesunken auf nun noch 27.000. Die Arbeitslosenquote im IKT-Bereich fällt mit 2,7% sehr gering aus. Damit sei das Verhältnis von Arbeitslosen zu gemeldeten Stellen fast ausgeglichen, erklärt die BA. Die eigentliche Arbeitskräftenachfrage liege jedoch höher, weil die Unternehmen nicht verpflichtet sind, alle offenen Stellen zu melden.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.