Bessere Aussichten für Euro-Wirtschaft
Bessere Aussichten für Euro-Wirtschaft
Verbraucherstimmung steigt – Handelsbilanz fast ausgeglichen – Minus zum Jahresende
ba Frankfurt
Die Euro-Wirtschaft kommt voran: Im Februar war die Handelsbilanz erstmals seit langem wieder fast ausgeglichen und die Verbraucher gewinnen auch im April wieder an Zuversicht. Allerdings, so zeigen am Donnerstag veröffentlichte Daten des Statistikamts Eurostat, lief es im Schlussabschnitt 2022 noch etwas schlechter als gedacht: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte um 0,1% im Quartalsvergleich. Bislang waren die Luxemburger Statistiker von einer Stagnation ausgegangen. Im dritten Quartal war die Euro-Wirtschaft noch um 0,4% gewachsen.
Im vierten Quartal hatten vor allem die Bruttoanlageinvestitionen – die zudem durch die Aktivitäten multinationaler Unternehmen in Irland verzerrt waren, wie die Statistiker betonten – sowie der private Konsum das Wachstum belastet, während der Außenhandel positive Impulse brachte. Die Entwicklung könnte sich in diesem Jahr fortsetzen, wie neue Daten zeigen. Denn das Verbrauchervertrauen hat auch im April zugelegt, und zwar um 1,6 auf −17,5 Punkte. Analysten hatten einen Wert von −18,5 Zählern erwartet, nachdem das Barometer im März bei revidiert −19,1 (zunächst −19,2) Punkten lag. Damit hat die Konsumlaune seit dem im vergangenen September erreichten Rekordtief von −28,7 Punkten zwar stetig zugelegt, liegt aber immer noch weit unter dem langjährigen Durchschnitt.
Im Februar erholte sich die Handelsbilanz der 19 Länder des gemeinsamen Währungsraums weiter: Der Saldo lag saisonbereinigt bei −0,1 Mrd. Euro nach −11,6 Mrd. Euro im Januar. Unbereinigt ergab sich erstmals seit September 2021 ein Positivsaldo, und zwar von 4,6 Mrd. Euro. In der Regel verzeichnet der Euroraum einen Handelsbilanzüberschuss, doch durch den teils immensen Anstieg der Energiepreise infolge des Ukraine-Kriegs ergab sich lange Zeit ein Defizit.
Saisonbereinigt legten die Exporte im Februar um 1,2% im Monatsvergleich zu, während die Einfuhren um 3,4% sanken. Im Vergleich zum Vorjahr entsprechen die Ausfuhren des Euroraums in die restliche Welt in Höhe von 232,7 Mrd. Euro einem Plus von 7,6%. Die Einfuhren aus der restlichen Welt von 228,1 Mrd. Euro liegen 1,1% über dem Vorjahresniveau.