WERTBERICHTIGT

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Börsen-Zeitung, 25.7.2020 In Brüssel wächst die Ungeduld. Seit Monaten wartet die EU-Kommission nur darauf, im Subventionsstreit mit den USA über die Flugzeugbauer Airbus und Boeing zurückschlagen zu dürfen. Doch der sehnlichst erwartete...

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In Brüssel wächst die Ungeduld. Seit Monaten wartet die EU-Kommission nur darauf, im Subventionsstreit mit den USA über die Flugzeugbauer Airbus und Boeing zurückschlagen zu dürfen. Doch der sehnlichst erwartete Schiedsspruch der Welthandelsorganisation (WTO) lässt auf sich warten. Dass Airbus nun Zugeständnisse bei den von der WTO beanstandeten Staatskrediten macht, gibt der EU Munition für einen Zollschlag – die Situation befrieden wird das nicht. Zu komplex ist der seit mehr als 15 Jahren schwelende Streit, zu konfrontativ das Vorgehen Washingtons. Es wird längst nicht mehr ernsthaft verhandelt, sondern nur noch taktiert. Noch dazu weiß die US-Regierung in diesem Fall die WTO hinter sich. Schon die US-Regierung behauptete vor Wochen, mit der Abschaffung von Steuernachlässen für Boeing die Grundlage für Gegenzölle der EU aus der Welt geschafft zu haben. Brüssel wies den Bluff trocken zurück – und behauptet nun einfach dasselbe. Für Airbus, Boeing und Tausende unbeteiligte Firmen, die in die Sanktionsspirale geraten sind, kann die Devise nur lauten: Bitte anschnallen!rec