Großbritannien

Bittere Wahlschlappe für Boris Johnson

Die Konservativen haben bei Nachwahlen zum britischen Unterhaus gleich zwei Mandate verloren – eins an die Liberaldemokraten und eins an Labour. Boris Johnsons Partei steht von allen Seiten unter Druck.

Bittere Wahlschlappe für Boris Johnson

hip London

Der britische Premierminister Boris Johnson hat bei Nachwahlen zum britischen Unterhaus eine bittere Niederlage eingefahren. Im Süden von Devon verloren die Tories das einst sichere Mandat für den Wahlkreis Tiverton and Honiton an die Liberaldemokraten. Hier musste neu gewählt werden, weil der konservative Politiker Neil Parish zugeben musste, sich im Unterhaus auf seinem Smartphone Pornografie angesehen zu haben. Er legte sein Amt daraufhin nieder. Vielerorts verfügen konservative Abgeordnete über einen geringeren Vorsprung zu den Liberaldemokraten als in Tiverton and Honiton. In Wakefield in West Yorkshire waren Neuwahlen nötig geworden, weil der konservative Abgeordnete Imran Ahmad Khan wegen einer sexuellen Attacke auf einen 15-Jährigen abtreten musste. Das Mandat zählte einst zur „Red Wall“, den Wahlkreisen, die stets Labour wählten. Nun holte sich Labour den Sitz mit großer Mehrheit zurück.

Unterdessen erreichte das vom Marktforscher GfK erhobene Verbrauchervertrauen einen neuen Tiefpunkt. Für Juni wurde ein Wert von −41 ermittelt, nach −40 im Mai und −38 im April. Während der Pandemie rutschte das Stimmungsberater nicht unter −36. Wie das Statistikamt ONS mitteilte, schrumpfte der Einzelhandelsumsatz im vergangenen Monat um 0,5%. Die Verbraucher gaben weniger für Lebensmittel aus. Zudem revidierten die Statistiker den Wert für April nach unten. Statt um 1,4%, wie ursprünglich gemeldet, sei der Erlös des Einzelhandels nur um 0,4% gewachsen.

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