Einkaufsmanagerindex

Britische Dienstleister senden gemischte Signale

Der Einkaufsmanagerindex für die in Großbritannien dominante Dienstleistungsbranche ist den vierten Monat in Folge gesunken. Andererseits waren die Befragten so zuversichtlich wie zuletzt im April 2022.

Britische Dienstleister senden gemischte Signale

hip London

Der Einkaufsmanagerindex für die in Großbritannien dominante Dienstleistungsbranche ist den vierten Monat unter der kritischen Marke von 50 Punkten geblieben. Ihr Überschreiten deutet auf eine wirtschaftliche Expansion hin, ihr Unterschreiten auf eine Verlangsamung der Aktivität. Wie S&P Global mitteilte, ging der gemeinsam mit dem Chartered Institute of Procurement & Supply (CIPS) ermittelte Index von 49,9 Punkten im Dezember auf 48,7 zurück.

Allerdings war die Stimmungslage eher gemischt. Rund 48 % der Befragten erwarteten für das laufende Jahr eine Zunahme der geschäftlichen Aktivität. Lediglich 12 % rechneten mit einem Rückgang. Netto ergab sich daraus das beste Ergebnis seit April vergangenen Jahres. Als Gründe für den Optimismus wurden die Hoffnung darauf, dass der Preisdruck bei Energie bald nachlässt, erste Zeichen für eine positive Wende beim Ausblick für die Weltwirtschaft sowie Zuversicht mit Blick auf neue Kundenanfragen genannt. „Die Einkaufsmanager der Branche haben dank der sich erholenden Lieferketten offenkundig Wachstum zu ihren guten Vorsätzen für das neue Jahr hinzugenommen“, sagte der CIPS-Chefvolkswirt John Glen. „Sich stabilisierende Energiekosten deuten in Verbindung mit dem Wiedererstarken der Nachfrage aus den Vereinigten Staaten und Asien darauf hin, dass das Schlimmste hinter uns liegen könnte.“ Die Unternehmen hofften auf eine Rückkehr zu Wachstum und Investitionen. Allerdings mache der Winter den Dienstleistern immer noch zu schaffen. Den Rückgang des Index erklärte er mit Vorsicht bei der Erstellung der Budgets, dem Rezessionsrisiko und einer geringeren Ausgabebereitschaft der Verbraucher.

Tim Moore, der die Umfrage bei S&P Global verantwortet, verwies auf die erneut stark gestiegenen Kosten. „Der Kostendruck ist immer noch höher als zu jedem Zeitpunkt in den zwei Jahrzehnten vor der Pandemie“, sagte Moore. Allerdings habe sich die Lage angesichts sinkender Kraftstoffpreise etwas entspannt.