hip London – Die Stimmung in der britischen Industrie ist im Monat der Entscheidung für den Brexit wieder auf das im Januar erreichte Niveau gestiegen. Der Markit/CIPS-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe kletterte von nach oben revidierten 50,4 Punkten für Mai auf 52,1 Zähler. Volkswirte hatten im Schnitt einen Wert von gerade einmal 50,1 prognostiziert. Nahezu alle Antworten auf die dem Index zugrunde liegende Umfrage seien vor dem Tag der Volksabstimmung eingegangen, teilte der Finanzdatenanbieter mit. Die große Mehrheit der Ökonomen war davon ausgegangen, dass die politische Unsicherheit vor dem Referendum zur Verschiebung von Investitionsentscheidungen führen würde. Der Auftragseingang stieg jedoch so stark wie zuletzt im Oktober vergangenen Jahres. Auch aus dem Ausland – insbesondere aus den USA, Kontinentaleuropa, Russland und Ostasien – hätten die neuen Orders etwas zugelegt. Markit-Volkswirt Rob Dobson macht in den Daten eine Erholung der Nachfrage nach Investitionsgütern aus. Die Beschäftigung fiel dagegen den sechsten Monat in Folge. Die große Frage sei, ob negative Auswirkungen der politischen Unsicherheit und der Volatilität an den Finanzmärkten in den kommenden Monaten dadurch ausgeglichen werden können, dass die Exporte wegen der Abwertung des Pfund zulegen.