Brüssel erwartet Rückkehr Deutschlands ins Mittelfeld
Brüssel erwartet Rückkehr Deutschlands ins Mittelfeld
Brüssel erwartet Rückkehr Deutschlands ins Mittelfeld
EU-Kommission prognostiziert 2026 Wachstum von 1,2 Prozent
Reuters/fed Brüssel/Frankfurt
Einige Zeit war Deutschland bezüglich des Wirtschaftswachstums Nachzügler in der Eurozone. Nun stehen nach Einschätzung der EU-Kommission die Chancen gut, dass die größte Volkswirtschaft der EU zumindest wieder ins Mittelfeld aufschließt. Befeuert durch das große Fiskalpaket der Bundesregierung dürfte das Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr mit 1,2% genauso hoch ausfallen wie in der gesamten Euro-Zone. Dies geht aus der am Montag veröffentlichten Herbstprognose der Brüsseler Behörde hervor. EU-Kommissar Valdis Dombrovskis verwies darauf, dass Deutschland mit dem milliardenschweren Ausgaben-Paket wieder für „positive Auswirkungen“ auf Europas Wachstumsausblick sorge, nachdem es jahrelang als Bremsklotz gewirkt hatte.
Die EU-Kommission traut Deutschland im laufenden Jahr immerhin ein kleines Plus bei der Wirtschaftsleistung von 0,2% zu, nachdem sie im Mai noch eine Stagnation vorausgesagt hatte. Für den Euro-Währungsraum haben die EU-Beamten eine Steigerung von 1,3% in die Prognosetabellen eingetragen, ebenfalls etwas mehr als im Frühjahr veranschlagt. Das in Schottland geschlossene Handelsabkommen der EU mit den USA habe einige der Unsicherheiten abgemildert, die noch die Frühjahrsprognose überschattet hätten, heißt es zur Begründung.
Für 2027 prognostiziert sie der Euro-Zone einen Zuwachs beim BIP von 1,4%, während Deutschland um 1,2% zulegen soll. „In den Jahren 2025 und 2026 werden Zölle und die hohe globale Unsicherheit voraussichtlich weiter Investitionen und Exporte belasten“, heißt es in der Prognose zu den deutschen Wachstumsaussichten. Diese Auswirkungen würden jedoch durch höhere öffentliche Ausgaben kompensiert, welche den Konsum und die Gesamtinvestitionen insbesondere 2026 und 2027 stützen dürften. Mit dem Fiskalpaket werde zugleich das deutsche Defizit 2026 deutlich von 3,1% auf 4,0% steigen.
