Die EU-Kommission hat ein weiteres Etappenziel auf dem Weg hin zu einer emissionsneutralen Wirtschaft in Europa vorgeschlagen. Auf Grundlage einer neuen Folgenabschätzung empfiehlt die EU-Behörde, die Netto-Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2040 um 90% gegenüber dem Stand von 1990 zu senken. Die EU-Kommission kündigt an, nach den Europawahlen im Juni einen entsprechenden Legislativvorschlag vorzulegen.

Bereits vorgenommen hat sich die EU, bis 2050 klimaneutral zu sein. Schon verabredet ist zudem das Ziel, die Emissionen bis 2030 um mindestens 55% (ebenfalls in Bezugnahme auf 1990) zu reduzieren. Die EU-Kommission unterstreicht ihre Überzeugung, dass das 2040er Ziel nur realistisch sein kann, wenn die Mitgliedstaaten ihre Verpflichtungen zur Erreichung der 2030er Zwischenmarke tatsächlich einhalten. Die Aktualisierung der nationalen Energie- und Klimapläne wird als „Schlüsselelement“ bezeichnet.

Begründet wird das neue Zwischenziel mit dem Anspruch, dass die EU bei den Klimaschutzmaßnahmen ihre Vorreiterrolle behalten und Investoren die langfristige Planung und die Minimierung potenzieller Stranded Assets erleichtern möchte. Bemerkenswerterweise verzichtet die aktuelle Erklärung der EU-Behörde auf konkrete Empfehlungen an Landwirte. Eher allgemein wird auf die Rolle der Agrarwirtschaft bei der Transformation hin zu einer klimaschonenden Wirtschaft verwiesen. Die ersten Reaktionen aus dem EU-Parlament und der Industrie reichten von Sorgen über eine Überforderung der Unternehmen bis hin zum Beifall für das Signal der Entschlossenheit und Ernsthaftigkeit bei der Schadstoffreduzierung.