WERTBERICHTIGT

Brüsseler Zitterpartien

Börsen-Zeitung, 15.11.2019 Das neue Europaparlament hat sich in seiner bisherigen viermonatigen Amtszeit für die EU-Kommission und die EU-Mitgliedstaaten als deutlich schwieriger im Umgang gezeigt als das alte Plenum. Dies hat zum einen mit der...

Brüsseler Zitterpartien

Das neue Europaparlament hat sich in seiner bisherigen viermonatigen Amtszeit für die EU-Kommission und die EU-Mitgliedstaaten als deutlich schwieriger im Umgang gezeigt als das alte Plenum. Dies hat zum einen mit der neuen Sitzverteilung zu tun, zum anderen aber auch mit den negativen Erfahrungen bei der Besetzung der EU-Topjobs im Sommer. Dies hat nun auch Auswirkungen bei der Bildung der neuen EU-Kommission. Nachdem vor gut einem Monat bereits drei Kandidaten an der Parlamentshürde gescheitert waren, fuhren die Abgeordneten jetzt noch einmal ihre Krallen aus und schickten Ungarns Ersatzkandidaten erst einmal auf eine Ehrenrunde. Und der neue französische Kandidat, Ex-Atos-Chef Thierry Breton, rettete sich nur in die Anhörung, weil der Rechtsausschuss zuvor die Frage von Interessenkonflikten mit angeblich 12 zu 11 Stimmen verneint hatte. Nur ein einziges anderes Votum und auch der zweite Kandidat von Emmanuel Macron wäre gescheitert. Ursula von der Leyen hat sich ihren Start in Brüssel sicherlich geschmeidiger vorgestellt.ahe