Haushalt festgestellt

Bundesagentur für Arbeit macht auch 2026 Minus

Der Haushalt der Bundesagentur für Arbeit bleibt 2026 im Minus, das jedoch geringer ausfällt als 2025. Eine leichte wirtschaftliche Erholung wird erwartet.

Bundesagentur für Arbeit macht auch 2026 Minus

Arbeitsagentur
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ba Frankfurt

Der Haushalt der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist wegen der mehrjährigen konjunkturellen Schwächephase, der deswegen gestiegenen Arbeitslosigkeit und gleichzeitig schlechten Abgangschancen in Beschäftigung auch 2026 im Minus. Das Defizit wird allerdings geringer ausfallen als 2025, da eine leichte wirtschaftliche Erholung erwartet wird. Der Haushalt basiert auf der Herbstprognose der Bundesregierung, die für 2026 ein BIP-Plus von 1,3% voraussagt.

Den Gesamteinnahmen von 49,23 Mrd. Euro stehen Gesamtausgaben von 52,60 Mrd. Euro gegenüber – wobei letztere 0,21 Mrd. Euro unter dem Vorjahresniveau liegen. Nach Abrechnung mit den umlagefinanzierten Leistungen für Insolvenzgeld- und Winterbeschäftigung wird die BA das 2026 entstehende Defizit von 3,97 Mrd. Euro durch Darlehen des Bundes ausgleichen. Das für 2025 kalkulierte Minus von bis zu 5,23 Mrd. Euro soll durch den vollständigen Einsatz der Rücklage von 3,2 Mrd. Euro und Darlehen des Bundes in Höhe von bis zu 2,2 Mrd. Euro ausgeglichen werden. Da die Darlehen für 2025 nicht bis zum Ende des Folgejahres zurückgezahlt werden können, summiere sich der Schuldenstand Ende 2026 auf bis zu 6,22 Mrd. Euro, heißt es bei der BA

BA will kurzfristig wirkende Instrumente einsetzen

„Wir müssen auch im kommenden Jahr kostenbewusst wirtschaften“, erklärte Behördenchefin Nahles. Dazu will die BA verstärkt auch kurzfristig gut wirkende Förderinstrumente einsetzen.

„Wir merken die Transformation sehr deutlich, weil wir eine starke Nachfrage der Arbeitnehmer nach Weiterbildungsmaßnahmen haben“, sagte Nahles mit Blick auf das um rund 0,69 Mrd. Euro auf 4,12 Mrd. Euro steigende Budget für die Weiterbildungsförderungen. An dieser Stelle verwies sie auf die mittlerweile 35 Arbeitsmarktdrehscheiben, die als Schwerpunkt vor allem die Bereiche Automobil-, Elektro und Chemieindustrie haben. Hier werden Fachkräfte von einem Betrieb, der Stellen streicht, direkt an einen Anderen weitervermittelt, der Personal sucht – ohne zwischenzeitlich arbeitslos zu werden.

Leute schnell in Arbeit bringen

Für das Arbeitslosengeld werden 25,66 Mrd. in den Haushalt für 2026 eingebracht, das ist 1 Mrd. weniger als zuvor. Allerdings waren diese Ausgaben vor fünf Jahren noch mehr als 6 Mrd. Euro geringer, wie es bei der BA heißt. „Das zeigt: Eine höhere Arbeitslosigkeit beeinflusst das Finanzergebnis signifikant.“ Bei monatlich durchschnittlichen Ausgaben von knapp 2.300 Euro pro Leistungsbeziehenden – darunter 986 Euro für Sozialversicherungen – könne der Beitragshaushalt vor allem durch sinkende Ausgaben beim Arbeitslosengeld konsolidiert werden.