Rentenreform

Bundesbankexperten für höheres Rentenalter

In der Debatte über eine Rentenreform hat die Bundesbank den Vorschlag einer Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung und damit einer schrittweisen Anhebung des Rentenalters über die Grenze von 67 Jahren hinaus erneuert.

Bundesbankexperten für höheres Rentenalter

ms Frankfurt

In der Debatte über eine Rentenreform hat die Bundesbank den Vorschlag einer Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung und damit einer schrittweisen Anhebung des Rentenalters über die Grenze von 67 Jahren hinaus erneuert. „Es erscheint insgesamt gut nachvollziehbar, dass etliche nationale und internationale Beratungsgremien Deutschland eine solche Ausgestaltung empfehlen“, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht. Auf Basis aktueller Vorausschätzungen steige das Renteneintrittsalter bis 2070 auf gut 69 Jahre, so die Bundesbank.

Die Bundesbank warnt davor, dass die demografische Entwicklung die Finanzen der Rentenversicherung künftig unter Druck setzen wird. Die Bundesregierung beabsichtigt, das Versorgungsniveau nach 2025 dauerhaft bei dem derzeitigen Wert von 48% zu halten. „Dadurch stiegen der Beitragssatz und die steuerfinanzierten Bundesmittel erheblich stärker als bislang angelegt.“

Vor diesem Hintergrund untersucht die Bundesbank zwei Reformmodelle. Bei der ersten Option steigt die Rente mit der In­­flation. „Nachteilig erscheint, dass die längerfristige Finanzentwicklung der Rentenversicherung weniger vorhersehbar ist, weil sie zusätzlich davon abhängt, wie sich die Reallöhne entwickeln.“ Mehr Sympathie hat die Bundesbank für eine Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung. „Die Kopplung dämpft den Druck auf Beitragssatz und Bundeshaushalt spürbar. Mit der längeren Erwerbsphase steigt ne­ben den individuellen Renten zudem die Beschäftigung“, so die Bundesbank. „Dies erhöht Wirtschaftsleistung und Steuereinnahmen.“

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