China bekräftigt Ablehnung von Stablecoins
China bekräftigt Ablehnung von Stablecoins
China bekräftigt Ablehnung von Stablecoins
Zentralbankchef warnt vor Systemrisiken und Geldwäsche – Heimische Banken rudern zurück
nh Schanghai
In der laufenden Debatte um Vor- und Nachteile von Stablecoins erweisen sich Chinas Finanzregulatoren einmal mehr als Hardliner. Auf einem Finanzforum in Peking bekräftigte der Gouverneur der People’s Bank of China (PBOC), Pan Gongsheng, dass Beschränkungen von Aktivitäten mit Kryptowährungen voll aufrechterhalten und scharf kontrolliert werden.
Systemische Risiken
Stablecoins gelten im Vergleich zum hochvolatilen Bitcoin als zahmere Variante von Kryptoassets, da sie an konkrete Vermögenswerte wie Devisen oder auch Anleihen gekoppelt sind, deren Wertentwicklung sie reflektieren sollen. Insbesondere im Kreis von Zentralbanken gibt es zahlreiche Vorbehalte der auch als „Tokens“ bezeichneten Kryptoinstrumente. Sie knüpfen sich unter anderem an Systemrisikogefahren, und einer möglichen Beeinträchtigung der monetären Souveränität von Währungshütern.
Spekulative Atmosphäre
Wie Pan in seiner Rede betonte, stehen Stablecoins noch in einer frühen Entwicklungsphase und es drohten gefährliche Nebenwirkungen. „Die neuen Digitalwährungen fördern generell eine spekulativ angeheizte Atmosphäre an den Finanzmärkten und erhöhen damit auch die Verletzlichkeit des globalen Finanzsystems“. Dies könne insbesondere in schwächer entwickelten Volkswirtschaften die monetäre Souveränität untergraben.
Gefahr von Schlupflöchern
Pan warnte zudem konkret vor der Verwendung von Stablecoins für illegale Aktivitäten: „Als Finanzmedium erfüllen Stablecoins derzeit noch nicht grundlegende Anforderung bezüglich einer Identifikation von Kunden im Rahmen von Anti-Geldwäsche-Bestimmungen“, so der PBOC-Gouverneur. Dies erweitere Schlupflöcher auf globaler Finanzregulierungsebene und erschwere die Verfolgung von Geldwäsche-Aktivitäten, illegalen grenzüberschreitenden Transfers sowie der Terrorismus-Finanzierung.
Umdenken in Peking
Auf dem Dollar basierende Stablecoins finden in den Vereinigten Staaten rasche Verbreitung und sollen einen offiziellen regulatorischen Rahmen erhalten. Peking wahrt zwar seit Jahren scharfe Restriktionen für Handel und Verwendung von Kryptoprodukten, zeigte zunächst aber Interesse am Einsatz von Stablecoins für grenzüberschreitende Transaktionen. Mit dem Antritt des starken Krypto-Befürworters Donald Trump als US-Präsident scheint es zu einem Umdenken gekommen zu sein.
Chinesische Banken und Broker, die eine Reihe von Initiativen zur potenziellen Anwendung von Stablecoins gestartet hatten, werden zurückgepfiffen. Sie sollen kein Research zu Anlagemöglichkeiten in der neuen Assetklasse mehr veröffentlichen oder Kundenseminare abhalten.
