China ist und bleibt dominierend
China ist und bleibt dominierend
Seltene Erden
China ist und bleibt dominierend
ba Frankfurt
Deutschland und der gesamte Euroraum sind auf seltene Erden aus China angewiesen – und zwar direkt und indirekt über die Lieferketten. Denn China beherrscht den Weltmarkt für seltene Erden: Es produziert 95% des globalen Aufkommens und ist führend bei der Raffinierung anderer kritischer Rohstoffe wie Lithium und Kobalt. 70% der gesamten Einfuhren von seltenen Erden in den Euroraum stammen aus China. Nicht viel anders ist es, wenn Sekundärprodukte, die seltene Erden enthalten, aus anderen Ländern als China in den Euroraum kommen – denn auch diese Lieferanten sind in hohem Maße auf seltene Erden aus China angewiesen, mahnt die EZB in ihrem jüngsten Wirtschaftsbericht.
Bei mehr als 80% der großen europäischen Unternehmen sind höchstens drei Firmen zwischen ihnen und einem chinesischen Produzenten seltener Erden zwischengeschaltet. Nur wenige Unternehmen wie etwa Airbus und BASF beziehen seltene Erden direkt von chinesischen Lieferanten. Ein Viertel aller Unternehmen, darunter Volkswagen, Renault und Telefónica, hängen laut EZB von nur einem Zwischenunternehmen ab – häufig eine US-Technologiefirma. Die USA wiederum importieren 80% ihrer seltenen Erden aus China. Deutschland ist durch den hohen Industrieanteil und mangels eigenen Seltenerdvorkommen besonders verwundbar, betont die KfW. So entfallen 22% der Bruttowertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland auf Waren, die seltene Erden enthalten.
Diversifizierung ist in Sicht, schreibt die KfW mit Blick auf Australien, das den Abbau forciert oder Malaysia und die USA, die bei der Weiterverarbeitung künftig eine prominentere Rolle spielen dürften. Die Abhängigkeit von China bleibt aber absehbar hoch.

