China verspricht Importanregung
China verspricht Importanregung
China verspricht Importanregung
Außenhandelsmesse in Schanghai – Peking mindert Strafzölle auf US-Agrareinfuhren
nh Schanghai
Chinas Premierminister Li Qiang verspricht neue Initiativen zur Steigerung von Importen. Dies gilt als ein Beitrag zum Abbau von Handelsungleichgewichten der besonders exportlastigen Volkswirtschaft. Weitere Öffnungsschritte und Konsumanregungsmaßnahmen werden ausländischen Firmen breiteren Zugang zum heimischen Marktspektrum ermöglichen, betonte Li zur Eröffnung der jährlichen Messe China International Import Expo (CIIE) in Schanghai.
Stabiles Wachstumstempo
Chinas Bemühungen zur Stärkung der Binnennachfrage und des Konsumklimas werden einen signifikanten Beitrag zum globalen Wirtschaftswachstum leisten, erklärte Li am Mittwoch. Bis Ende 2030, also über die Dauer des neuen Fünfjahresplans (2026-2030) hinweg, rechnet Li mit einer Steigerung des chinesischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf über 170 Bill. Yuan (20,5 Bill. Euro).
Die Größenordnung impliziert ein nominales, also preisbereinigtes BIP-Wachstum von rund 4% über die kommenden Jahre hinweg. Damit würde Chinas Volkswirtschaft an das Wachstumstempo im laufenden Jahr von 5,2% real und etwa 4% nominal weiter anknüpfen.
„Großer Markt für alle“
Seitens des chinesischen Handelsministers Wang Wentao hieß es am Mittwoch man werde ein neues Programm unter dem Motto „Großer Markt für alle“ lancieren, dass sich mit besonderen Veranstaltungen jährlich auf 5 bis 6 Länder konzentrieren werde, um deren Exportchancen von Konsumprodukten gezielt zu verbessern. Insbesondere US-Unternehmen versprechen sich im Zuge der Entente neue Impulse. Typischerweise werden im Rahmen der CIIE eine Reihe von Handelsdeals chinesischer Staatsfirmen besiegelt.
Geminderte Strafzölle
Ein jüngstes Treffen der Präsidenten Donald Trump und Xi Jinping hatte zu einer wesentlichen Entspannung des im Frühjahr massiv eskalierten Handelskonflikts zwischen China und den USA geführt. Dies bereitete den Boden für Vereinbarungen zur Wiederaufnahme der stark verkümmerten Lieferungen von US-Rohstoffen und Agrarprodukten nach China. Der Staatsrat nimmt den Start der bis zum 10. November laufenden CIIE zum Anlass, die von den Präsidenten vereinbarten Strafzollsenkungen offiziell umzusetzen.
Neue Chance für Sojaimporte aus USA
Im April nach Trumps Strafzollverschärfungen wirksam gewordene Gegenzölle von 24% werden für ein Jahr ausgesetzt. Damit verbleibt noch ein kategorischer Strafzollaufschlag von 10%. Spezifisch auf Agrarprodukte angewendete Sonderzölle in Höhe von 15% werden zum 10. November gestrichen. Damit sollen Soja-Lieferungen aus den USA wieder möglich werden. Im Zuge des erbitterten Streits hatte China diesjährig erstmals völlig Abstand von US-Sojagetreide genommen. Im Vergleich zu Sojaimporten aus Ländern wie Brasilien verbleibt aber ein Zollaufschlag von 13%.
