Chinas Einkaufsmanagerindex fällt

Industrie stark unter Druck - Neuer Ort für Handelsdeal-Zeremonie gesucht

Chinas Einkaufsmanagerindex fällt

Reuters/Bloomberg Peking – Chinas Industrie und Dienstleister stehen weiter unter Druck. Der Abschwung im verarbeitenden Gewerbe fiel im Oktober stärker aus als erwartet. Der amtliche Einkaufsmanagerindex (PMI), den das Statistikamt am Donnerstag veröffentlichte, viel auf 49,3 von 49,8 Punkten im September. Ab der 50-Punkte-Marke wird Wachstum signalisiert. Analysten hatten mit einer Stagnation gerechnet. Es ist bereits der sechste Monat in Folge, in der Chinas Industrie schrumpft.Und auch im Dienstleistungssektor verlangsamte sich das Wachstum – im Oktober auf den niedrigsten Stand seit Februar 2016. Den offiziellen Daten zufolge fiel der entsprechende PMI von 53,7 im September auf 52,8 Punkte.Die Regierung in Peking setzt auf ein widerstandsfähiges Wachstum des Dienstleistungssektors, um die Belastung durch seinen trägen Fertigungssektor auszugleichen, der durch den anhaltenden Handelskrieg mit den USA belastet wird. In Kürze wollen die beiden Länder die erste Phase eines Handelsabkommens unterzeichnen – gesucht wird derzeit ein dafür geeigneter Ort. Trotz des wegen schwerer Proteste in Chile abgesagten Asien-Pazifik-Gipfels im November soll der Zeitplan eingehalten werden. Die Gespräche liefen “reibungslos”, hieß es in einer Mitteilung des Handelsministeriums in Peking. Allerdings bezweifeln laut Bloomberg chinesische Verhandlungskreise, dass es mit US-Präsident Donald Trump jemals zu einem langfristigen Deal kommen kann. Der impulsive Charakter Trumps sei ein Grund zur Sorge, machten Regierungsvertreter in Peking in den vergangenen Wochen in privaten Gesprächen wiederholt deutlich. Es sei zu befürchten, dass Trump selbst bei der zunächst geplanten begrenzten Vereinbarung einen Rückzieher machen könnte.Chinas Diplomaten betonten, bei heiklen Fragen nicht nachgeben zu wollen. Sinnvolle Ergebnisse seien bei den Verhandlungen nur möglich, wenn die USA bereit seien, die Zollschraube deutlich zu lockern. Eine komplette Zurücknahme der Zölle sei nicht sofort nötig, für ein Abkommen der nächsten Stufe sei dies aber ein zwingendes Thema. Diese Botschaft sei auch Besuchern aus Washington mitgegeben worden, hieß es.