Chinas Frühindikatoren deuten Abflachung an

Industrie im Seitwärtstrend - Konsum als Problem

Chinas Frühindikatoren deuten Abflachung an

nh Schanghai – Nach der überzeugenden Erholungsbewegung in den vergangenen beiden Monaten droht die Wirtschaftsdynamik in China wieder etwas nachzulassen, wie Analysten nach Auswertung einiger konjunktureller Frühindikatoren betonen. Der von Bloomberg Economics verfolgte Wirtschaftsindikator zeigt sich gegenüber Juni unverändert, während man im Mai und Juni jeweils eine klare Aufwärtstendenz registriert hatte.Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft hatte im zweiten Quartal eine deutliche Belebung erfahren, die das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,2 % gegenüber der Vorjahresperiode steigen ließ, während man zuvor im ersten Quartal wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie einen Absturz um 6,8 % erlebt hatte. Während Chinas Industrieproduktion und die Anlageinvestitionen wieder in die Gänge gekommen sind, hinkt der Konsum noch deutlich hinterher. Dies dürfte sich auch im Juli nicht deutlich verändert haben. Als eine potenzielle Belastung gelten auch enorme Flutschäden nach wetterbedingten Überschwemmungen entlang des Jangtse-Flusses. Ökonomen befürchten dabei, dass eine anhaltende Konsum- und Nachfrageschwäche sich in der zweiten Jahreshälfte auch wieder bremsend auf den Industrieausstoß auswirken könnte. Mittelstand berappelt sichImmerhin aber gibt es Anzeichen dafür, dass das Wirtschaftsvertrauen bei den von der Corona-Pandemie besonders hart getroffenen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Reich der Mitte weiter leicht nach oben zeigt. So verzeichnet die entsprechende monatliche Erhebung von Standard Chartered die höchsten Werte seit Ausbruch der Coronakrise im Januar. Dabei scheinen vor allem auch die Exportorders im KMU-Sektor wieder zuzulegen. Insgesamt allerdings ist die Außenhandelssituation weiter angespannt.Der für den Konsumtrend wichtige Autoabsatz dürfte nach einer Belebung im Juni nun bereits wieder etwas abflauen. Als potenzielle Belastung für den Industriesektor erweist sich eine hartnäckige Erzeugerpreisdeflation, die Gewinne im verarbeitenden Gewerbe dämpft. Bezüglich der ab Freitag einlaufenden Einkaufsmanagererhebungen in China erwarten die Experten nur geringe Veränderungen.