Konjunktur

Chinas Industrie legt ordentlichen Zahn zu

Dem eher zurückhaltenden Plus bei den großen Staatsunternehmen folgt ein kräftiger Aufschwung der Privatfirmen: Der Caixin-Einkaufsmanagerindex schnellt unerwartet in die Höhe.

Chinas Industrie legt ordentlichen Zahn zu

nh Schanghai

Chinas Industriesektor dürfte im Zuge des Wegfalls von Corona-Restriktionen im Juni einen kräftigen Aktivitätsschub hingelegt haben. Das geht aus am Freitag verbreiteten Einkaufsmanagerdaten hervor. Der Caixin Manufacturing Purchasing Managers Index (PMI) hat im Juni unerwartet kräftig von 48,1 auf 51,7 Punkte angezogen und landet damit erstmals seit vier Monaten wieder im Wachstumsterritorium jenseits der Marke von 50 Punkten. Der Index erreicht den höchsten Stand seit 13 Monaten und signalisiert eine kräftige Ausweitung der Industrieproduktion im Vergleich zum Vormonat. Analysten hatten mit einem wesentlich geringeren Anstieg auf einen Wert knapp über 50 Punkten gerechnet.

Am Vortag hatte der vom Pekinger Statistikbüro ermittelte offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe zwar ebenfalls eine Rückkehr zum Wachstum signalisiert, allerdings zog das Barometer hier nur leicht von 49,6 auf 50,2 Punkte an. Die Diskrepanz erklärt sich daraus, dass der offizielle Index stärker auf große Staatsfirmen abzielt, während die Caixin-Erhebung vor allem private Unternehmen abdeckt und dabei insbesondere die Stimmung in exportorientierten Industriezweigen abbildet.

Die kräftige Stimmungsaufhellung geht in erster Linie auf das Aufheben des gut zweimonatigen, harten Lockdowns im Wirtschaftsdrehkreuz Schanghai sowie den Abbau von landesweiten Mobilitätsrestriktionen zurück. Insbesondere bei den Subindizes zur Auftragslage macht sich die Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen positiv bemerkbar. So verzeichneten die Unternehmen im Juni erstmals seit einem Jahr wieder mehr Exportaufträge.

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