– Chinas Industrie ist weiter auf Wachstumskurs – nach staatlichen Angaben aber mit gebremstem Tempo. Der offizielle Einkaufsmanagerindex des Landes sank im April von 51,9 auf 51,1 Punkte im Vergleich zum Vormonat, wie das Pekinger Statistikamt am Freitag mitteilte. Ein separat vom chinesischen Wirtschaftsmagazin „Caixin“ ermittelter Indikator weist dagegen auf ein schnelleres Industriewachstum hin. Demnach ist der Einkaufsmanagerindex im April im Vergleich zum Vormonat von 50,6 auf 51,9 Punkte geklettert. Laut „Caixin“ handelt es sich um den größten Anstieg seit Dezember. Über der Marke von 50 Punkten ist von einem Wachstum der Industrie auszugehen.

Während der offizielle PMI auf einer Umfrage bei 3000 relativ großen Unternehmen basiert, werden für den Caixin-Index vorwiegend kleine und mittelgroße Firmen befragt. Ein rigoroser Lockdown und scharfe Einreisekontrollen führten dazu, dass – von kleineren Ausbrüchen abgesehen – bereits seit März 2020 praktisch keine Coronafälle mehr in China auftraten. Seitdem befindet sich die Wirtschaft auf Erholungskurs. Chinas Regierung hat ihr offizielles Wachstumsziel auf einen Wert von „über 6%“ festgelegt.

Der Kommunistischen Partei zufolge ist der wirtschaftliche Aufschwung trotz des guten Jahresauftakts noch nicht in trockenen Tüchern. „Die gegenwärtige wirtschaftliche Erholung ist ungleichmäßig und das Fundament nicht solide“, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag das Politbüro nach einer Sitzung unter Vorsitz von Präsident Xi Jinping. Daher müsse eine schnelle Erholung der Inlandsnachfrage gefördert sowie zu privaten Investitionen ermuntert werden.