Chinas Preisdaten stellen sich freundlicher dar

Konsumteuerung geringer - Druck auf Erzeuger sinkt

Chinas Preisdaten stellen sich freundlicher dar

nh Schanghai – Die zuletzt ungünstige Situation eines scharfen Verbraucherpreisanstiegs bei gleichzeitig deflationierenden Erzeugerpreisen im Reich der Mitte beginnt sich zu entspannen. Die neuen Daten des Pekinger Statistikbüros weisen für August einen moderateren Anstieg des Verbraucherpreisindex um 2,4 % aus, nach plus 2,7 % im Juli. Gleichzeitig scheint sich die hartnäckige Deflationstendenz bei den Erzeugerpreisen weiter abzumildern. So sank der Produzentenpreisindex im August gegenüber dem Vorjahresmonat nur noch um 2 %, nach 2,4 %.Kopfzerbrechen bereitet den chinesischen Wirtschaftsplanern allerdings der nach wie vor untypisch hohe Anstieg der Lebensmittelpreise. Sie haben im August mit 11,2 % nochmals zweistellig angezogen, dies bedeutet dennoch eine Abflachung, da man im Juli noch mit einem Zuwachs um 13,2 % unterwegs war.Die Lebensmittelpreise gehen mit einem Gewicht von rund einem Drittel in den chinesischen Verbraucherpreisindex ein. Dabei zeigen sich allerdings dramatische Unterschiede. Die noch immer von Auswirkungen einer Schweineseuche beeinflussten Schweinefleischpreise sind im August um knapp 53 % hochgesprungen, zuvor allerdings betrug der Anstieg noch über 85 %. Bei den Getreidepreisen hingegen sieht man trotz jüngster Überschwemmungskatastrophen in China nur einen bescheidenen Zuwachs von 1,5 %.Auch zeigt sich ein weiterhin flacher Preistrend bei den übrigen Konsumgütern und Dienstleistungen. Hier ist der Index nur um 0,1 % gestiegen, was sich mit einer noch von der Coronakrise herrührenden allgemeinen Konsumschwäche erklärt. Immerhin aber sieht man eine Belebung im Tourismussektor. So sind Flug- und Hotelbuchungspreise im August um gut 7 % geklettert. Analysten rechnen damit, dass sich der Verbraucherpreisindex im September auf dann etwa 2 % weiter deutlich verringert. Bei den Erzeugerpreisen wird eine Fortschreibung der Deflationstendenz bei rund – 2 % erwartet.