China

Clubhouse darf nicht ins Haus

Puh, das war knapp! Die Medienzensur hat gerade noch rechtzeitig vor dem chinesischen Neujahrsfest kapiert, welches Teufelszeug aus dem Silicon Valley da in Chinas parteipolitisch purifizierte Gedankenwelten hereingeschwappt ist: Die im dekadenten...

Clubhouse darf nicht ins Haus

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Puh, das war knapp! Die Medienzensur hat gerade noch rechtzeitig vor dem chinesischen Neujahrsfest kapiert, welches Teufelszeug aus dem Silicon Valley da in Chinas parteipolitisch purifizierte Gedankenwelten hereingeschwappt ist: Die im dekadenten Westen brandheiße Audio-Chat-App Clubhouse hielt für kurze Zeit in Chinas Intellektuellenzirkeln Einkehr. Spontane virtuelle Mediensalons zur kritischen Diskussion von sozialen und politischen Themen schossen wie Pilze aus dem Boden. Und es waren hochgiftige dabei: Diskutanten haben Tabuwörter wie Taiwan, Tiananmen oder Xinjiang fallen lassen. Ein „Warten auf Jack Ma“ genanntes Gesprächsforum be­fasste sich gar mit dem Schicksal des aus dem Verkehr gezogenen Gründers der Tech-Riesen Alibaba und Ant. Das geht natürlich zu weit. Seit Dienstag ist wieder Ruhe im Karton. Die Clubhouse-Chatrooms wurden von professionellen Cybertechnologie-Rausschmeißern geräumt. China darf, nein muss sich zum trauten Neujahrsfest wieder ganz auf Familientratsch und Celebrity Gossip konzentrieren.