Das Rennen um KI ist noch nicht aufgegeben
Das Rennen um KI ist noch nicht aufgegeben
„Das Rennen um KI ist noch längst nicht verloren“
Kommission lotet deutsche Chancen im Wettbewerb aus
ahe Berlin
In Berlin hat am Montag eine 15-köpfige Expertenkommission ihre Arbeit aufgenommen, die die Chancen der deutschen Wirtschaft im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) ausloten soll. „Das Rennen um KI ist noch längst nicht verloren“, betonte Rolf Schumann, Chief Digital Officer der Schwarz Gruppe, und Co-Vorsitzender der Kommission, vor dem ersten Treffen. Deutschland könne im Wettbewerb nicht nur von seinem großen Expertenwissen profitieren, sondern auch von den vielen Unternehmensdaten, insbesondere aus dem Mittelstand.
Neben Schumann wird die vom Bundeswirtschaftsministerium eingesetzte Expertengruppe vom Wettbewerbsrechtler Rupprecht Podszun geführt, der auch der Monopolkommission angehört, sowie von Sebastian Thrun, Professor für Künstliche Intelligenz an der Stanford University und CEO von Sage AI Labs. Der Kommission gehören unter anderem Vertreter deutscher Großunternehmen wie Telekom, SAP und Siemens an, aber auch der Startup-Szene und von Wagniskapitalgebern. Ziel der Gruppe ist, sich in den nächsten sechs Monaten intensiv mit fünf Handlungsfeldern aus dem KI-Bereich zu beschäftigen und zu jedem konkrete Empfehlungen zu geben.
Europäische Antworten gesucht
Podszun betonte, es gehe darum, deutsche und europäische Unternehmen in den Wettbewerb zu bringen, aber auch um mehr digitale Souveränität. Die Abhängigkeiten in der IT-Infrastruktur von den USA und China müssten aufgebrochen werden. Podszun stellte dabei klar, dass immer um europäische und nicht nationale Lösungen gefunden werden müssten. So gebe es unter anderem Versäumnisse im Digital Markets Act (DMA) der EU, in dem KI-Fragen nicht geregelt seien. Auch das deutsche Kartellrecht könne noch entsprechend ergänzt werden.
In der Auftaktsitzung stand das Thema KI-Infrastruktur auf der Agenda. Es folgen Debatten zur Finanzierung. Sowohl Podszun als auch Schumann betonten, dass die KI-Entwicklung nicht über zusätzliche Milliarden-Förderung erfolgen solle, sondern über Marktprozesse. Wichtig seien Investitionen in Bildung und Forschung sowie eine Stärkung von Risikokapital.
