WERTBERICHTIGT

Daten zählen

Börsen-Zeitung, 14.9.2019 Verstehe einer die Deutschen. Einerseits sind sie irre freizügig mit ihren Daten und an anderer Stelle knausern sie damit ohne Ende. In den sozialen Netzwerken wird aus dem Urlaub, der Freizeit und vom Essenstisch gepostet...

Daten zählen

Verstehe einer die Deutschen. Einerseits sind sie irre freizügig mit ihren Daten und an anderer Stelle knausern sie damit ohne Ende. In den sozialen Netzwerken wird aus dem Urlaub, der Freizeit und vom Essenstisch gepostet was nur geht. Und auch bei kostenlosen (Spiele-)Apps wird schon mal ein Auge zugedrückt bei der Latte an geforderten Berechtigungen. Geht es allerdings darum, dem Staat Daten zur Verfügung zu stellen – insbesondere für steuerliche Zwecke -, so zeigt sich doch eine gewisse Zurückhaltung. Auch bei der flächendeckenden biometrischen Gesichtserkennung etwa an Bahnhöfen oder den Kamerafahrten von Google & Co. regt sich – zu Recht – Widerstand. Insofern ist der nun anlaufende Test des Online-Fragebogens zum Zensus 2021 lobenswert, müssen dann doch neben der stichprobenartigen Volkszählung die Eigentümer von Wohnraum verpflichtend zu diesem Auskunft geben. Dermaßen vorbereitet sollte die von der EU alle zehn Jahre vorgeschriebene Datenerhebung zur Bevölkerung, ihrer Wohnsituation und der Erwerbstätigkeit geradezu spielerisch möglich sein. ba