PEPP

Debatte über EZB-Käufe schwelt weiter

Wenige Tage vor der anstehenden EZB-Ratssitzung nächste Woche Donnerstag schwelt die Debatte unter führenden Notenbankern über die Zukunft der Anleihekäufe weiter.

Debatte über EZB-Käufe schwelt weiter

rec Frankfurt

Wenige Tage vor der anstehenden EZB-Ratssitzung nächste Woche Donnerstag schwelt die Debatte unter führenden Notenbankern über die Zukunft der Anleihekäufe weiter. Fabio Panetta, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), schaltete sich am Wochenende in einem Interview mit der spanischen Zeitung „El País“ in die Diskussion ein: „Generell wäre es nicht umsichtig, sich auf eine schnelle Erholung zu verlassen“, sagte er und warnte, dass es „mehr Schäden am Wirtschaftsgefüge gibt, als gegenwärtig sichtbar ist“. Eine umsichtige Vorgehensweise sollte Panetta zufolge dazu neigen, eher zu viel monetäre Unterstützung zu leisten als zu wenig.

Der Italiener konterte damit Wortmeldungen der Notenbankchefs aus den Niederlanden, Belgien und Österreich, die unisono auf ein zügiges Zurückfahren der Anleihekäufe im Rahmen des befristeten Notfallkaufprogramms PEPP drangen. Für PEPP sind derzeit 1,85 Bill. Euro bis März 2022 vorgesehen. Viele Ökonomen rechnen mit einer Verlängerung und weiteren Aufstockung. Eine Entscheidung wird frühestens Mitte des Jahres erwartet, die Debatte dürfte aber die bis dahin anstehenden Beratungen der Notenbanker bestimmen.

Wie angekündigt hat das Eurosystem aus der EZB und den 19 nationalen Notenbanken des Euroraums die Anleihekäufe zuletzt angezogen. In der Woche bis Mittwoch erhöhte sich der Bestand an Staats- und Unternehmensanleihen im Rahmen von PEPP um 17,1 Mrd. Euro. Inklusive des regulären Kaufprogramms APP lag das Plus bei 20,2 Mrd. Euro – mehr als zuletzt, aber etwas niedriger als Mitte März. Ökonomen verwiesen darauf, dass die Handelswoche wegen Ostern verkürzt war.