Die deutschen Unternehmen schauen zuversichtlicher in ihre Zukunft. Einer repräsentativen Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg zufolge halbierte sich die Zahl der Betriebe, die sich akut in ihrer Existenz bedroht sehen, von 8% im Mai auf 4% im Juli. Seit August 2020 befragt das Institut 1500 bis 2000 Unternehmen.

Fast jeder dritte Betrieb gab an, nicht von der Coronakrise betroffen zu sein. Weitere 10% schätzten ihre Lage als positiv betroffen ein. „Das sind noch einmal deutlich mehr Betriebe, die ihre Lage positiv bewerten, als in den letzten Monaten“, kommentierte IAB-Forschungsleiter Bernd Fitzenberger. Die Daten wurden bereits Mitte Juli erhoben, als die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen sich noch relativ stabil auf einem mittleren einstelligen Niveau eingependelt hatte. 

Am skeptischsten blicken kleine Betriebe in ihre Zukunft. Unter den Firmen mit bis zu fünf Mitarbeitern gaben 5% an, von existenziellen Sorgen geplagt zu sein. Demgegenüber sind es nur 1% der Betriebe mit mehr als 250 Angestellten. „Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Liquiditätsreserven von Betrieben nach Betriebsgröße sehr unterschiedlich sind“, so IAB-Vizedirektor Ulrich Walwei. Über ausreichend Liquiditätsreserven zu verfügen gaben gut 70% der großen Betriebe an, aber nur knapp 40% der Betriebe mit bis zu neun Beschäftigten.

Der Optimismus spiegelt sich auch im Einstellungsverhalten. Insgesamt stellten die Unternehmen mehr Mitarbeiter ein, als sie entließen. Das zeigt sich auf dem Arbeitsmarkt: Im Juli-Bericht der Bundesagentur für Arbeit stand ein deutliches Sinken der Zahl der Erwerbslosen zu Buche – untypisch für den traditionell schwächeren Juli.