Deutsche Industrie baut erstmals seit 2010 Jobs ab

Einkaufsmanagerindex fällt auch im Dezember

Deutsche Industrie baut erstmals seit 2010 Jobs ab

ba Frankfurt – Die deutsche Industrie hat auch im vierten Quartal schwer zu kämpfen: Angesichts von Brexit, den Handelskonflikten und der mauen Weltkonjunktur ist im verarbeitenden Gewerbe im Oktober erstmals seit 2010 – also kurz nach der globalen Finanzkrise – die Zahl der Beschäftigten im Vorjahresvergleich gesunken. Das Statistische Bundesamtes meldet nach vorläufigen Ergebnissen einen Rückgang um 0,2 % auf 5,7 Millionen Personen.Eine rasche Wende zum Besseren ist nicht in Sicht, denn auch im Dezember ist die Stimmung der stark exportorientierten Industrie trüber. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex (PMI) fiel binnen Monatsfrist um 0,7 auf 43,4 Punkte und liegt damit unter der 50-Punkte-Marke – erst Werte darüber signalisieren Wachstum. Dank der eher binnenwirtschaftlich orientierten Dienstleister, deren Barometer um 0,3 auf 52,0 Punkte kletterte, verharrte der Dienstleister und Industrie zusammenfassende PMI Composite auf dem Vormonatswert von 49,4 Zählern. Die hiesige Wirtschaft beende damit “ein schwieriges Jahr auf schwachem Fuße”, kommentierte IHS-Markit-Experte Phil Smith das vorläufige Ergebnis der monatlichen Umfrage.Etwas besser schnitt laut IHS Markit Frankreichs Wirtschaft mit dem neunten Wachstumsmonat in Folge ab (siehe Grafik). Ebenso wie in den übrigen von der Umfrage erfassten Ländern kletterte der Dienstleisterindex, während das Industriebarometer nachgab. Der Composite PMI für die Eurozone blieb laut IHS Markit den dritten Monat in Folge konstant bei 50,6 Punkten und signalisiert damit ein Wachstum von 0,1 % auf Quartalsbasis im Schlussabschnitt 2019 – das war damit das schwächste Quartal seit 2013, dem Ende der Euro-Krise.