Deutsche Industrie kommt weiter voran

Sechstes Produktionsplus in Folge

Deutsche Industrie kommt weiter voran

ba Frankfurt – Die deutsche Industrie ist auch im Oktober dem Vorkrisenniveau ein gutes Stück weit nähergekommen. Das sechste Produktionsplus in Folge, das zudem kräftiger als erwartet ausfiel, schürt die Hoffnung, dass die Wirtschaft im vierten Quartal von den Dienstleistern, die unter dem erneuten Lockdown leiden, nicht allzu weit nach unten gezogen wird. Allerdings haben sich der monatlichen Ifo-Umfrage zufolge die Produktionserwartungen für November wieder eingetrübt, wobei “insbesondere die konsumorientierte Industrie eine Verschnaufpause” eingelegt hat, wie Ifo-Experte Klaus Wohlrabe sagte. Auch der wöchentliche Aktivitätsindex der Bundesbank (WAI) kündet von einer sich verlangsamenden Konjunkturdynamik.Laut dem Statistischen Bundesamte (Destatis) produzierten Industrie, Bau und Energieversorger zusammen im Oktober 3,2 % mehr als im Monat zuvor. Ökonomen hatten + 1,6 % erwartet. Zudem wurde der Fertigungszuwachs von September um 0,7 Punkte auf 2,3 % nach oben revidiert. Wie weit sich die Industrie bereits von dem Einbruch im Frühjahr erholt hat, zeigt der Vergleich zu Februar, dem letzten Monat vor dem ersten Lockdown: Laut Destatis war die Produktion noch 4,9 % niedriger, der Abstand zu Oktober 2019 beträgt – 6,7 %.Im Oktober hat insbesondere die Produktion von Autos zugelegt: Dem Plus von fast 10 % im Oktober, das den Unterschied zum Vorkrisenniveau auf – 6 % schrumpfen lässt, dürfte im November “ein weiterer spürbarer Zuwachs folgen”, erwartet Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen mit Blick auf die jüngsten VDA-Zahlen. Die Industrie im engeren Sinne weitete die Fertigung um 3,3 % aus, innerhalb der Industrie drosselten einzig die Konsumgüterproduzenten den Output. Die Energieerzeugung stieg um 4,0 %. Das Baugewerbe fertigte 1,6 % mehr und sorgt für ING-Chefökonom Carsten Brzeski damit neben der Industrie für die “Hoffnung, dass ein Schrumpfen der Wirtschaft im vierten Quartal vermieden werden kann”. Seit dem Sommer habe sich die Industrie von den Dienstleistern und anderen von der Krise betroffenen Bereichen abgekoppelt. Auch wenn die im Oktober über dem Vorkrisenniveau liegenden Auftragseingänge für eine Fortsetzung des Aufholprozesses sprechen, so bleibe die weitere Entwicklung angesichts des Pandemiegeschehens und des Teil-Lockdowns von Unsicherheit geprägt, mahnte das Bundeswirtschaftsministerium.