Die deutsche Industrie zeigt sich zu Beginn des zweiten Quartals nur verhalten optimistisch: So rechnet der Branchenverband BDI laut seinem aktuellen Industriebericht, dass die Produktion in diesem Jahr um 1% zunimmt – trotz schwacher Stimmungsindikatoren. Der Einkaufsmanagerindex zeigt seit Juli vergangenen Jahres eine abnehmende Produktion an. Doch „der Auftragsvorlauf in der Industrie reicht noch weit bis in die zweite Jahreshälfte“, während sich gleichzeitig die Lieferengpässe langsam auflösten, erklärt der BDI die Zuversicht. Weniger rosig sieht es in der Europäischen Union (EU) aus: Hier wird ein leichter Rückgang erwartet. „Die noch immer vergleichsweise hohen Energiepreise treiben die Kosten in die Höhe und verschlechtern die Wettbewerbsposition der europäischen Industrie“, mahnt der BDI. Die Entwicklung der einzelnen Branchen verläuft dabei heterogen. Während Pharmageschäft und Elektroindustrie gut laufen, fahren energieintensive Branchen ihre Kapazitäten runter.

Die deutschen Exporte dürften laut BDI mit +2,0% in realer Rechnung etwas weniger dynamisch wachsen als der Welthandel. Diesem wird ein Wachstum um 2,5% zugetraut nach 5,5% im Jahr 2022. Der BDI erwartet, dass die Ausfuhren deutsche waren in die USA weiter steigen und auch das Asiengeschäft mit der wirtschaftlichen Erholung in China wieder besser laufen wird.