Stagnation im dritten Quartal

Deutsche Wirtschaft bleibt im Sommer kraftlos

Die Bundesbank erwartet für den Sommer eine etwas lethargische deutsche Wirtschaft. Die US-Zollpolitik bleibt ein Belastungsfaktor.

Deutsche Wirtschaft bleibt im Sommer kraftlos

Deutsche Wirtschaft bleibt fürs Erste
kraftlos

ba Frankfurt

Die deutsche Wirtschaft wird im dritten Quartal nach Einschätzung der Bundesbank „in etwa stagnieren“. Beherrschendes Thema bleibt der Handelsstreit der USA mit der EU: Mit der Grundsatzeinigung dürfte zwar die Unsicherheit über zukünftige Zollhöhen abgenommen haben, heißt es im Monatsbericht August der Bundesbank. Sie bleibe aber hoch, und die Zollbelastung deutscher Exporte in die USA werde steigen. Am 21. August wurde ein vierseitiges Papier beider Seiten zur Umsetzung bekannt, in dem der künftige US-Zoll von 15% auf die meisten EU-Waren fixiert ist.

„Den Belastungen durch die US-Zölle steht eine etwas robustere Nachfrage aus anderen Wirtschaftsräumen entgegen“, kommentiert die Notenbank die in der Tendenz aufwärts gerichtete Auslandsnachfrage nach deutschen Industrieprodukten. Wegen der starken Vorzieheffekte im ersten Quartal könnte es aber auch im Sommer noch spürbare Rückpralleffekte bei Industrieproduktion und Exporten geben. „Die trüben Aussichten für den Welthandel, die noch schwache Auftragslage und die niedrige Auslastung vorhandener Kapazitäten dürften die Investitionstätigkeit der Unternehmen weiter beeinträchtigen.“ Wenig Impulse werden sowohl vom Bau als auch vom privaten Konsum erwartet. Die Inflationsrate dürfte in den nächsten Monaten ebenso wie die Kernteuerungsrate vorübergehend etwas höher ausfallen.