Deutschland exportiert immer weniger in die USA
Deutscher Exportüberschuss
in die USA schrumpft stark
Deutschland exportiert weniger und importiert mehr Waren
nb Frankfurt
Die erhöhten Importzölle von US-Präsident Donald Trump schlagen sich deutlich in der deutschen Handelsbilanz nieder. Obwohl die USA weiterhin der Handelspartner mit dem höchsten deutschen Exportüberschuss sind, ist dieser in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahr um 15,1% gesunken, das entspricht 6,2 Mrd. Euro. Der Überschuss ist mit 34,6 Mrd. Euro auf dem niedrigsten Stand seit 2021.
Das deutlich niedrigere Saldo ergibt sich aus zwei Entwicklungen: Die deutschen Exporte von Waren in die Vereinigten Staaten sind von Januar bis Juli 2025 um 5,3% auf 89,9 Mrd. gesunken, während die Importe aus den USA um 2,2% auf 55,3 Mrd. Euro gestiegen sind. Trotz dieser Verschiebungen bleiben die USA noch der Handelspartner mit dem Deutschland den größten Exportüberschuss aufweist. Die Entwicklung des rückläufigen Exportüberschusses mit den USA steht jedoch nicht für sich allein. Auch der Überschuss der Ausfuhren nach Mexiko (–1,8 Mrd. Euro), Italien (–1,6 Mrd. Euro) und Kanada (–1,5 Mrd. Euro) ging jeweils deutlich zurück.
Während der Exportüberschuss mit diesen Staaten stark rückläufig ist, steigt auf der anderen Seite der Importüberschuss mit China. So hat Deutschland in den ersten sieben Monaten dieses Jahres mit 47,7 Mrd. Euro einen Anstieg um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu verzeichnen. Der Importüberschuss war bisher nur 2022 höher, mit 47,9 Mrd. Euro. Weitere starke Zunahmen der Importüberschüsse von Januar bis Juli waren im Handel mit Vietnam (+1,9 Mrd. Euro), Ungarn (+1,6 Mrd. Euro) und Tschechien (+1,4 Mrd. Euro) festzustellen.
Verlierer der Zollpolitik
Neben den Außenhandelsbilanzen wirken sich Trumps Zölle auch auf die Preise für Verbraucher, Unternehmer und Exporteure aus. Dabei hängt es von der Branche und der Preissetzungsmacht der Unternehmen ab, ob sie gestiegene Kosten durch Importzölle an die Verbraucher weitergeben. „Die eindeutigen Verlierer im Handelskrieg sind US-Verbraucher und ausländische Exporteure. Sie zahlen in den meisten Fällen am Ende die Zeche“, sagt Ano Kuhanathan von Allianz Trade. Er bezieht sich auf eine Studie, laut der die Zölle nur selten – etwa im Lebensmittelsektor – von dem Importeuren getragen werden. In 77% der Fälle müssen entweder die ausländischen Exporteure die Aufschläge übernehmen, oder sie geben Mehrkosten an die Verbraucher weiter.