Brasilien ist für einen Energieversorger wie Eon eigentlich ein wunderbarer Markt. Die Strompreise liegen drei- bis viermal so hoch wie in Deutschland und die Regierung hat erkannt, dass der Energiehunger nur mit dem Aufbau weiterer Gas- und Kohlekraftwerke gestillt werden kann. Dennoch steht das Eon-Engagement in dem Land zurzeit unter verschärfter Beobachtung der Investoren. Denn der Partner der Düsseldorfer, der deutsch-brasilianische Milliardär Eike Batista, ist mit seinem Firmenkonglomerat überraschend in Liquiditätsprobleme geraten und erwägt, Anteile an seinem Versorger MPX zu verkaufen, an dem auch Eon beteiligt ist. Wird Eon nun weiteres Geld in die Hand nehmen müssen, um bei MPX aufzustocken? Werden weitere Partner mit eigenen Interessen einsteigen? Eon sagt, dass es keine Änderung der Strategie bei der geplanten Brasilien-Expansion geben wird. Das mag sein. Aber Batista bleibt für Eon eine Wundertüte. Enttäuschungen sind trotz des attraktiven Marktumfeldes noch längst nicht ausgeschlossen. ahe