Ein Satz wird dem ehemaligen Arbeitsminister Norbert Blüm wohl bis zu seinem Lebensende nachhängen: “Denn eins ist sicher: Die Rente.” Für den heute 84-Jährigen mag das zutreffen. Aber für diejenigen, die gerade in der Kita sind? Dass sich die große Koalition derzeit beim Thema Grundrente aufreibt, ist politisch kurzfristig gedacht. Es mag politisch dankbarer sein, Rentner zu umgarnen. Rentner sind Wähler, und es werden immer mehr. Doch es gilt, möglichst bald das System der gesetzlichen Rentenversicherung auf ein – zumindest halbwegs – solides Fundament zu stellen, auch wenn das nicht so populär ist. Da macht der Vorschlag der Deutschen Bundesbank, bis 69 zu arbeiten, Sinn, weil er die junge Generation dank höherer Lebenserwartung bei der Rentenbezugsdauer nicht benachteiligt. Aber die Bundesbank-Simulation hat einen Haken. Schon jetzt können aus gesundheitlichen Gründen nicht alle bis zum Renteneintritt arbeiten. Es braucht eine Erwerbsminderungsrente, die mit dem höheren Rentenalter Schritt hält. Der Bundesbank-Hinweis auf den Status quo reicht in einer Simulation bis 2070 nicht aus. arp