Einkaufsmanagerindex sendet „klare Erholungszeichen“

Dienstleister besser gelaunt als zunächst gemeldet

Die Dienstleister halten das Wachstum im Euroraum auf Trab. Die endgültigen Ergebnisse der Einkaufsmanagerumfrage unterstützen den abwartenden Kurs der EZB.

Dienstleister besser gelaunt als zunächst gemeldet

Dienstleister besser gelaunt als zunächst gemeldet

Einkaufsmanagerindex sendet „klare Erholungszeichen“

ba Frankfurt

Die Dienstleister im Euroraum sind im November nicht nur besser gelaunt als zunächst vermeldet, sie sorgen zudem für ordentlich Wachstum. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor legte endgültigen Daten von S&P Global zufolge um 0,6 auf 53,6 Punkte zu. Dies ist der höchste Stand seit Mai 2023. Zunächst war ein Zählerstand von 53,1 ermittelt worden. Mit einem Wert über der neutralen 50er-Marke wird Wachstum signalisiert.

„Der Dienstleistungssektor in der Eurozone zeigt klare Erholungszeichen“, kommentierte dies Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt des S&P-Partners Hamburg Commercial Bank. Die gute Performance habe „sogar ausgereicht, die Schwäche im verarbeitenden Gewerbe mehr als auszugleichen, so dass die Wirtschaftsleistung der Eurozone im November etwas rascher gewachsen sein dürfte als im Vormonat“ – und sich auch im Schlussquartal insgesamt leicht beschleunigt haben dürfte. Der PMI Composite, der Dienstleister und Industrie zusammenfasst, kletterte um 0,3 auf 52,8 Punkte und damit ebenfalls den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Die Erstschätzung hatte noch ein Minus auf 52,4 Zähler ergeben.

Angesichts der geografischen Breite der Erholung im Servicesektor könne „durchaus von einer relativ robusten Performance“ gesprochen werden, so de la Rubia. So wurden die Erstschätzungen für die Service-PMIs für Frankreich und Deutschland nach oben korrigiert, wobei sich die Dynamik hierzulande abgeschwächt hat. Der PMI für Spanien gab unerwartet stark um 1,0 auf 55,6 Punkte nach – die Prognose lag bei einem nur leichten Minus auf 56,3 Zählern. In Italien kletterte der PMI um 1,0 auf 55,0 Punkte. Erwartet war hier ein Zählerstand von 53,9. Für Italien und Spanien werden keine Erstschätzungen bekannt gegeben.

Auf Interesse der EZB dürfte stoßen, dass sich der Kostenanstieg leicht beschleunigte, die Angebotspreise aber so schwach angehoben wurden wie seit über viereinhalb Jahren nicht. „Unterm Strich dürfte die EZB sich in ihrer recht klar kommunizierten Linie bestätigt sehen, die Zinsen bei der kommenden Ratssitzung unverändert zu lassen“, so de la Rubia.