Digitaler Euro soll Alltagsgeschäfte anonym wie mit Bargeld erlauben
Digitaler Euro soll Alltagsgeschäfte anonym wie mit Bargeld erlauben
Digitaler Euro soll Alltagsgeschäfte anonym wie mit Bargeld erlauben
Bundesbankvorstand Balz für praxisorientierte Obergrenze
wf Berlin
Offline-Zahlungen mit dem digitalen Euro sollen Bürgern künftig die „normalen Geschäfte des täglichen Lebens“ ermöglichen. In der aktuellen Debatte über eine Obergrenze für Offline-Transaktionen dringt Bundesbankvorstand Burkhard Balz auf eine Höhe, die solche Geschäfte ermöglicht. Dies wurde in einer Konferenz der Bundesbank zum digitalen Euro und Verbraucherschutz in Berlin deutlich.
Die Obergrenze ist Teil des Konzepts, um unter anderem mit Blick auf Geldwäschedelikte Missbrauch bei Offline-Zahlungen zu verhindern. Offline-Zahlungen erlauben Geldtransfers ohne Internetverbindung direkt zwischen den Geräten der Nutzer. Dies kommt Balz zufolge den anonymen Zahlungen mit Bargeld sehr nah. Weitere Einsatzmöglichkeiten des digitalen Euro sind Zahlungen im Ladengeschäft, im E-Commerce und direkt zwischen Personen unter Beteiligung des Internets.
Fragmentierung im Zahlungsverkehr beseitigen
Die Bundesbank nutzte die Konferenz, um für den digitalen Euro zu werben. Die Zahlungsmöglichkeit mit digitalem Zentralbankgeld soll die Fragmentierung im europäischen Zahlungsverkehr überwinden und Europas Souveränität dort sichern. Esther Wandel, stellvertretende Generaldirektorin der Bundesbank für den digitalen Euro, stellte die These auf, Europa sei so angewiesen auf ausländische Anbieter im Zahlungsverkehr wie bislang auf Gas aus Russland. Zwei Drittel der Kartenzahlungen in Europa würden außereuropäisch abgewickelt.
Sicherheit von Daten
Dies stützte Anya Mittnacht, Abteilungsleiterin bei der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit. „Wir sind aktuell abhängig von außereuropäischen Anbietern“, sagte Mittnacht. Dies sind vor allem Mastercard oder Visa in den USA oder die Zahlungstools von großen US-Tech-Konzerne. Mittnacht zufolge ist nicht bekannt, wie die Daten verarbeitet werden. Es könnten sogar Daten sichtbar sein, die nicht über den Zahlungsanbieter abgewickelt würden. Ziel sei es, die Kontrolle über die Daten zu behalten. Peter Norwood von Finance Watch wies auf die vielfach hohen Gebühren der US-Anbieter für Händler hin, die in die Preiskalkulation einfließen.
