Fachkräftemangel

Digitalfirmen wollen mehr Personal einstellen

IT-Unternehmen sind auf der Suche nach Personal: Mehr als in anderen Branchen soll hier Personal aufgestockt werden. Das Problem: Geeignetes Personal ist knapp. Die Suche gestaltet sich immer schwieriger.

Digitalfirmen wollen mehr Personal einstellen

ast Frankfurt

Energiekrise, drohende Rezession und steigende Preise konnten dem Arbeitsmarkt in Deutschland bislang wenig anhaben. Insbesondere in der Digitalbranche ist die Einstellungsbereitschaft der Firmen ungebrochen. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Ifo-Instituts für den Branchenverband Bitkom unter Firmen der IT und Telekommunikation wollen drei von zehn Betrieben in diesem Jahr zusätzliches Personal einstellen. Allerdings dürften viele von ihnen Schwierigkeiten haben, geeignete Mitarbeiter zu finden, denn die IT-Branche gehört – neben anderen Dienstleistern – zu den Wirtschaftszweigen, die besonders vom Fachkräftemangel betroffen sind.

Der Ifo-Umfrage zufolge planen demnach 62% der befragten Unternehmen mit einem stabilen Personalstock, nur 8% wollen Jobs abbauen. Die Beschäftigungsaussichten in der Digitalbranche sind damit deutlich besser als in der restlichen Wirtschaft. Dort wollen nicht einmal zwei von zehn Unternehmen Personal aufbauen, 71% planen mit einer stabilen Mitarbeiterzahl und 10% gehen von sinkenden Belegschaften aus.

„Die deutschen Digitalunternehmen sind auch 2023 auf der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg am Donnerstag. „Das sind gute Nachrichten für den Arbeitsmarkt, aber auch für alle, die ihre berufliche Zukunft in der Digitalwirtschaft planen.“

Die IT-Branche steht damit stellvertretend für viele andere Wirtschaftszweige: Zwar hat aufgrund der drohenden Rezession zuletzt die Arbeitskräftenachfrage in vielen Bereichen etwas nachgelassen, wie etwa das im Dezember gesunkene Beschäftigungsbarometer des Ifo-Instituts und der nachgebende Stellenindex BA-X der Bundesagentur für Arbeit (BA) anzeigen. Doch zum Ende des Jahres meldete auch fast jedes zweite Unternehmen eine Behinderung der Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal. Zwar schwächte sich die Fachkräfteknappheit laut dem KfW-Ifo-Fachkräfte­barometer gegenüber dem dritten Quartal ab. Doch gegenüber dem Vorjahr hat sich der Mangel 2022 trotz des Ukraine-Kriegs und dessen Folgen noch einmal verstärkt.

Auch in der Digitalbranche fehlten zum Ende des Jahres 137000 Experten, so viele wie nie zuvor. Nur 8% der Unternehmen sagten in einer Ende des Jahres vom Digitalverband Bitkom veröffentlichten Umfrage, dass das Angebot an IT-Fachkräften 2022 ausreichend sei. 74% hingegen sprachen von einem Fachkräftemangel. „Der Fachkräftemangel entwickelt sich zum Haupthindernis bei der digitalen Transformation“, warnte Bitkom-Präsident Berg. Wie andere Branchen hoffen auch IT-Unternehmen auf eine Reform der Zuwanderung. Bislang scheitert die Einstellung von Fachkräften aus Drittstaaten – wie beispielsweise auch Russland oder Belarus – an den bürokratischen Hürden.